Thiem machte sich selbst zum Nachtschwärmer
beiden Jahren jeweils bis ins Achtelfinale vorgestoßen ist, das Leben wieder einmal selbst schwer gemacht. Denn eigentlich sah er gegen den Franzosen bereits wie der sichere Sieger aus, hatte nach der 2:0-Satzfüh- rung im dritten Durchgang über weite Strecken die besseren Karten, doch dann folgte der körperliche Einbruch. Warum?
„Ich hatte in den ersten beiden Sätzen zu viel Körperspannung, bin bei jedem Ballwechsel voll draufgegangen. Daher war mein Puls ab dem dritten Satz bei jedem Ballwechsel bei 200. Das darf einem bei einem Grand Slam nicht passieren und ist ein Anfängerfehler“, ärgerte sich Thiem über sich selbst. Doch Ende gut, alles gut – der Weltranglisten-achte feierte nach vier Niederlagen endlich seinen ersten Saisonsieg und ist jetzt im Turnier angekommen.
Dort geht es nun am Donnerstag in der zweiten Runde gegen den Australier Alexei Popyrin. Der 19-Jährige steht nur dank einer Wildcard im Hauptbewerb des ersten Grand-slam-turniers des Jahres und verabschiedete in der ersten Runde den Deutschen Mischa Zverev überraschend glatt mit 7:5, 7:6, 6:4. Trotzdem ist der Weltranglisten-149. gegen den Österreicher krasser Außenseiter. „Ich habe mit ihm einmal vor zwei Jahren in Paris trainiert. Er hat ein gutes Service, ist ein aufkommender Spieler. Es wird interessant, gegen ihn zu spielen. Ich werde es aber hoffentlich etwas entspannter angehen als gegen Paire“, warnte sich Thiem selbst.
Nachdem die Partie des Niederösterreichers so lange gedauert hat und Popyrin ein Lokalmatador ist, kann damit gerechnet werden, dass Thiem erneut die Nightsession spielt. Hoffentlich kommt er dann früher als Sieger ins Bett.
Ein selbstkritischer Dominic Thiem stand erst um 2.08 Uhr in der zweiten Melbourne-runde.