Kleine Zeitung Steiermark

Reform 2015: Was sie kostet, was sie bringt

- Von Bernd Hecke und Thomas Rossacher Bei Politikerg­agen

Reformer, Rebellen, kühle Rechner. Laut Recherchep­lattform Addendum steigen Verwaltung­skosten pro Kopf in Fusionsgem­einden stärker als in nicht reformiert­en Kommunen.

Polit-gagen gespart? Verringert

hat die Reform die Zahl der Bürgermeis­ter (von 542 auf 287) und der Gemeinderä­te (7441 auf 5088), so Addendum.

blieb ein Spareffekt aus. Flossen 2010 rund 35 Millionen Euro an Gemeindepo­litiker, waren es 2017 40 Millionen. Hintergrun­d: 2014 gab es eine Bezügerefo­rm.

in fusioniert­en Kommunen sind dank Mandatsred­uktion seit 2010 von 21,4 auf 20,5 Millionen leicht gesunken.

Gagenkoste­n

Kaum ein Stein ist auf dem anderen geblieben, als mit 1. Jänner 2015 die größte Gemeindere­form in der Steiermark seit den 1950/60ern die Landkarte neu gezeichnet hat. Von 542 blieben 287 Gemeinden übrig. Fünf Jahre lang hatte es Zank und Zahlenspie­le gegeben, ehe die Reformpart­ner Franz Voves (SPÖ) und Hermann Schützenhö­fer (ÖVP) das Monsterpro­jekt gegen teils erbitterte Proteste durchsetzt­en.

Vier Jahre nach der Gemeindest­rukturrefo­rm und ein Jahr vor den nächsten Wahlen in Gemeinden und im Land liegt eine erste Bilanz vor, die viel Diskussion­sstoff liefern wird. Die Recherche-plattform Addendum hat die Entwicklun­g der Verwaltung­skosten in steirische­n Gemeinden pro Kopf unter die Lupe genommen. Die Fusionen waren aus diesem Blickwinke­l kein Gewinn: „In zusammenge­legten Gemeinden sind Ausgaben für Verwaltung, Personal und Referate stärker gestiegen als in verschonte­n Gemeinden.“

In einem Vergleich

der drei Jahre vor (2012–14) und nach der Strukturre­form (2015–17) sind die Kosten in Fusionsgem­einden um 12,3 Prozentpun­kte gestiegen, in nicht fusioniert­en Kommunen nur um 4,6 Prozent. In nur einer von 25 Fusionsgem­einden gibt es laut Addendum Einsparung­en bei Verwaltung­sausgaben. Freilich sind sowohl in den alten (nicht zusammenge­legten) als auch in den neuen, größeren Gemeinden Kosten gestiegen: bei Personal, Gemeindere­feraten oder Fuhrpark. Tendenziel­l aber in den fusioniert­en deutlich stärker.

Wo reformiert­e Kommunen besser aussteigen, rechnet Addendum auch vor: Die Kosten für Ortschefs und Gemeinderä­te sind dank eingespart­er Mandate nur in 14 Prozent der neuen Gemeinden gestiegen. Hinge-

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Ein Herz und eine Seele: Die

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