Kleine Zeitung Steiermark

Anna greift nach den Sternen

- Von Claudia Gigler

Die Mode und das Mädchen. Die 21 Jahre alte Anna Francesca aus Graz war in der zu Ende gehenden Woche im Modehimmel: In Paris trug sie Schiaparel­li und Gaultier.

Anna Francesca ist müde. Fünf Tage lang war sie in Paris. Fünf Tage im Olymp der Haute Couture. Fünf Tage, die sie ins Zentrum des Scheinwerf­erlichts rückten und die ihr gleichzeit­ig körperlich alles abverlangt­en.

Fashion Week in Paris. Am Mittwoch dieser Woche auf der Titelseite der Londoner „Times“, mit einem Modell von Schiaparel­li. Am nächsten Tag in einer Robe von Gaultier. In der Modewelt ist Anna Francesca jetzt ganz oben. Sie liebt ihre Arbeit, auch wenn sie extrem anstrengen­d ist. Auf den Bildern sieht man nur das Ergebnis. Es ist wunderschö­n.

Ich kenne Anna seit ihrer Volksschul­zeit in Graz. Spindeldür­r war sie, hübsch, und schon damals sehr groß. Als junges Mädchen fiel sie auf. Auf der Straße wurde sie von lokalen „Scouts“der Modewelt angesproch­en, über Facebook kontaktier­t. Es hat eine Weile gedauert, bis sie den ersten Schritt gewagt hat, die ersten Fotos machen ließ für eine Agentur.

Heute hat sie fünf Agenturen,

eine in Paris, eine in London, eine in Madrid, eine in New und ihre Basis, „Tempo Models“, in Wien. Seit fünf Jahren ist sie im Geschäft. Fotoshooti­ngs für Modelabels, kleinere Auftritte am Laufsteg, die Titelseite des „Dm-magazins“, die Fashion Week in Berlin.

Im Herbst des vergangene­n Jahres ging’s dann richtig los. Die Agentur in New York hatte sie über Instagram aufgespürt und direkt gebucht, für Miu Miu. Ihre erste Modewoche in Paris. Nur wenige Wochen später ging es mit Miu Miu nach Inklusive mit Frau Prada.

Die vergangene Woche in Paris war Knochenarb­eit: Aber was passiert vor der Titelseite der „Times“, vor dem großen Auftritt für Gaultier? Handshake

Die Agenturen laden Models

wie Anna Francesca, die 1,85 Meter groß ist, in Frankreich­s Metropole ein. Fünf Tage Paris, drei Tage davon ein Casting nach dem anderen. Man stellt sich vor, man führt ein kurzes Geyork spräch, man läuft. Wenn dem Casting-direktor der Marke die Fotos gefallen, gibt es eine zweite Runde oder womöglich gleich ein „Fitting“: Der Designer probiert an ihr den Look, schaut, ob er zu ihr passt. „Wenn man Glück hat, wird confirmed. Dann kommt die Show. Aber es kann auch sein, dass man ganz kurz davor wieder ausgewechs­elt wird.“

Diesmal lief es großartig. Zwei Shows. Kameras, Blitzlicht, Champagner. Dazwischen: aufstehen um fünf, schlafen gehen um zehn, gemeinsam mit einer Freundin im teuren, dafür winzig kleinen Apartment. Viele Termine, die die Agentur in Paris noch dazwischen­packt. Fotoshooti­ngs für „Look Books“, in denen die Marken ihre Kollektion präsentier­en, für „Editorials“, Fotostreck­en in Magazinen oder onschangha­i.

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Rote Robe für Gaultier, Pause mit einem Model-kollegen. Fernando Uceda fotografie­rte sie für die „Glamour Spain“
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