Das Tagebuch eines Kriegsgefangenen
Abel van Zalen schuftete als Kriegsgefangener in der Steiermark. Die Tochter machte sein Weltkriegsschicksal nun publik.
Vor zwei Jahren rollte ein Besuch aus Holland ein Weltkriegsschicksal auf, bei dessen Aufklärung auch die Kleine Zeitung behilflich sein konnte. Martha van Zalen (70) aus Groningen besuchte den Friedhof von Maria Straßengel und konnte die Lücken im Leben ihres Vaters schließen. Nun hat sie die Ereignisse von einst in ein Buch gegossen.
Abel van Zalen war 1943 als Kriegsgefangener Nr. 107010 von Holland bis Österreich gekarrt worden. Zunächst schuftete er in Graz als Zwangsarbeiter im „Klagenfurter Block“mit vielen Kollegen aus den Niederlanden, etwa aus Rotterdam, Amsterdam und Den Haag. Er wurde in der Brauerei Puntigam, später im Schloßbergstollen eingesetzt und wohnte im Gasthof zur Sonne.
Im Frühjahr 1945 hing sein Leben wie das so vieler anderer an einem seidenen Faden. Überall im Land kam es zu Gräueltaten, doch dass van Zalen ausgerechnet in jenen Tagen hohes Fieber bekam, rettete ihm wohl das Leben. Und seine damalige Nachbarin in Gösting, Johanna Schischeg, die ihn bei sich aufnahm und ihn gesund pflegte. 14 Tage später flüchtete der Genesene durch die Weststeiermark bis nach Wolfsberg in Kärnten, wo er von den Amerikanern aufgenommen wurde.
Sein Leben, das er fortan in der Heimat in Groningen verbrachte, widmete er auch dem