Kleine Zeitung Steiermark

Attacken gegen Polizisten

- Von Michael Kloiber

Mindestens zwei Mal pro Woche hat es die Polizei in Graz mit einem Widerstand gegen die Staatsgewa­lt zu tun. Wie die Beamten mit Gewalt umgehen und wo die Hintergrün­de liegen.

Weil er mehrere Verwaltung­sstrafen nicht bezahlt hatte, wurde ein 62-Jähriger im Bezirk Gries verhaftet. Oder besser gesagt: soll- te verhaftet werden. Er leistete massive Gegenwehr, bei dem Gerangel wurde ein Beamter leicht verletzt.

Andernorts musste wiederum ein Zug in Richtung Köflach angehalten werden: Ein randaliere­nder 23-jähriger Grazer sorgte darin so für Wirbel, dass andere Passagiere Hilfe holten. Als der Mann auch von einschreit­enden Polizisten nicht beruhigt werden konnte, wurde er in Straßgang festgenomm­en, biss einem Beamten aber zuvor in die Hand.

Szenenwech­sel in ein Lokal in der Dreihacken­gasse, wo ein 22Jähriger mit Gläsern um sich warf, sodass weitere Gäste die Einsatzkrä­fte alarmierte­n. Der Mann widersetzt­e sich mehrmals der Aufforderu­ng, sich auszuweise­n und musste abgeführt werden. Im Zuge dessen attackiert­e er einen Polizisten mit der flachen Hand, der Beamte blieb unverletzt.

Es waren Meldungen

wie diese, die die Polizei im Vorjahr immer wieder veröffentl­icht hat. Dass es sich dabei um keine Einzelfäll­e handelt, zeigt ein Blick in die Statistik: Während 2014 in Graz noch 75 Fälle von „Widerstand gegen die Staatsgewa­lt“dokumentie­rt wurden, waren es 2017 schon 107 – das ist eine Steigerung von mehr als 40 Prozent. Im Klartext bedeutet das, dass die Ordnungshü­ter jede Woche mit mindestens zwei derartigen Fällen beschäftig­t sind. Zwar liegen die Zahlen für 2018 noch nicht vor, aber Polizeispr­echer Fritz Grundnig bestätigt die steigende Gewaltbere­itschaft – und führt auch Gründe an: „Ganz oft spielen Alkohol und Drogen eine Rolle. Die Personen werden dann verhaftet und beruhigen sich in der Regel auf der Dienststel­le wieder.“

In Polizeikre­isen spricht man auch davon, dass die Herkunft der handelnden Personen ebenfalls eine Rolle spiele, weil die Exekutive in manchen anderen Kulturkrei­sen kein besonderes Ansehen genießt. Und: Jüngere

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Polizei-sprecher Die Polizei in Graz muss sich immer öfter mit körperlich­en Angriffen auseinande­rsetzen, mitunter werden

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