Nur eine Frau an der
Ein Blick auf die Liste der Bezirksvorsteher zeigt: 16 von 17 Grazer Stadtteilen sind unter männlicher Führung. Warum herrscht hier so eine Ungleichheit und wie sieht es auf anderen Ebenen aus?
Bezirksvorsteherinnen Graz“– sucht man online danach, schlägt Google vor: „Meinten Sie Bezirksvorsteher Innen Graz?“Die Anfrage scheint der Suchmaschine also nicht geläufig.
Das liegt vielleicht daran, dass es in Graz bald nur mehr eine Frau gibt, die diese Position innehat: Ludmilla Haase (ÖVP) in der Inneren Stadt. Denn in Gries soll Tristan Ammerer (Grüne) auf Gertrude Schloffer (KPÖ) nachfolgen. Dann wäre das Verhältnis männlicher zu weiblichen Bezirksvorstehern 16 zu 1. Doch woran liegt diese Ungleichverteilung auf Bezirksebene?
ist sehr zeitintensiv“, meint Schloffer auf Anfrage. Als Frau habe man es schwerer, „Beruf, Familie und dann auch noch dieses Amt unter einen Hut zu bringen.“Bezirksvorsteher würden zu jedem Fest eingeladen, zu jeder Eröffnung, Bürger würden mit Anliegen an sie herantreten. „Wenn man es ernst nimmt, kommt man nach der Arbeit heim, zieht sich um, und geht gleich weiter“, sagt Schloffer. Familie und Beruf vereinen zu können, ist kein neues Thema für Frauen. Sich zusätzlich noch auf kommunalpolitischer Ebene zu engagieren, verlangt hohe Flexibilität.
Neo-frauenstadträtin
Judith Schwentner (Grüne) sieht das Problem gesellschaftlich begründet: „Systeme müssen sich erst ändern. Frauen werden in der Politik nicht gleich wahrgenommen wie Männer.“
Sie sieht die Einführung einer Quote als notwendiges Mittel, „bis eine Gleichstellung gelingt“. Alle Parteien seien hier gefragt – auch auf Bezirksebene. Auf dieser Ebene dominiert vor allem die ÖVP in Graz. Die Partei stellt in den 17 Bezirken 15 Bezirksvorsteher und mit Haase eine Bezirksvorsteherin. Im Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) verweist man darauf, dass die Bezirksvorsteher „vom Bezirksrat gewählt werden“. Außerdem würde