Sekundarausbildung
Sie kritisieren die altehrwürdige Karl-franzens-universität und behaupten zu Recht, dass ebendort schon lange keine Pregls und Wagner-jaureggs mehr „lustwandeln“. Ihre Kritik greift zu kurz, Sie müssen auch nach dem Output der Sekundarstufe, der Gymnasien fragen. Solange dort wochen-/ monatelang schulische Ressourcen für die Performance von Musicals bzw. die Ausbildung der x-ten „Dsds“-superstars verwendet werden, während Maturantinnen mit der Periodentafel nichts anfangen können und den Golgi-apparat ein Sportgerät halten, wird die Humangenomforschung u. a. in China veranstaltet.
Mag. Johannes Maier,
Bad Gleichenberg
Nur Pauschalaussagen
Norbert Swobodas Worte aus dem Artikel lassen sich gut übertragen: „Was ist los mit der Kleinen Zeitung?“, fragen sich viele dieser Tage. So kann man in eine „Analyse“natürlich auch einsteigen. Michael Jeannée könnte das jedenfalls. Überraschend ist aber, dass der Wissenschaftsjournalist der Kleinen Zeitung seine „Analyse“auf dieser Ebene beginnt. Der Rest des Artikels hat dann auch gehalten, was der erste Satz schon versprochen hat: „Ein Armutszeichen“(Zitat). Die sprachliche Ebene selbst ist selbstverständlich eine Stilentscheidung der Redaktion. Ärgerlich wird es aber, wenn inhaltlich Dinge vermengt oder faktenwidrig verallgemeinernde Behauptungen der Uni-graz angelastet werden. Es ist schön und gut zu konstatieren, dass die „Verschulung stieg“und es die „Buchwissenschaften schwer“haben. Dafür ist die Uni-graz ungefähr im gleichen Maße verantwortlich wie die Kleine Zeitung dafür, dass die jungen Menschen heute auf Zeitungsfür abos pfeifen. Dass die Unigraz gerade in Südosteuropa eine Reihe von Leuchtturmprojekten realisiert hat, wäre leicht zu recherchieren gewesen. Pauschalaussagen wie, dass es an „allen Ecken an Drive“fehle, sind schnell hingeschrieben. Tun aber den vielen hoch motivierten Forschern der Uni genauso unrecht wie wenn Außenstehende über die Redakteure der Kleinen Zeitung generell behaupten würden, „es regiert Mittelmaß und wenig Ambition auf Höheres“(Zitat Swoboda).
Hansjürgen Schmölzer,