Kleine Zeitung Steiermark

Für Clement Noel ist derzeit jeder Tag wie Weihnachte­n

21-jähriger Franzose gewann eine Woche nach Wengen auch den Slalom-klassiker in Kitzbühel.

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Tour les jours, c’est Noël – jeden Tag ist Weihnachte­n.“Das Transparen­t der französisc­hen Skifans drückte das aus, was derzeit im Slalom Programm scheint: Clement Noel (zu deutsch: Weihnachte­n), das neue Wunderkind, setzt neue Maßstäbe. Nur sechs Tage nach seinem Premierens­ieg in Wengen legte der 21Jährige in Kitzbühel nach und gewann als zehnter Slalomläuf­er beide Klassiker in einem Jahr – im Skiweltcup ist derzeit scheinbar an jedem Slalomtag „Noel“, also Weihnachte­n. „Ich bin die Späße mit meinem Namen gewöhnt, die höre ich schon sehr lange“, sagt der Mann aus den Vogesen. Aus Remirement stammt er, einer Stadt, durch die die Mosel fließt, aber in der neben seinem Elternhaus auch ein Skilift war. Ein Element, das den Weg des jungen Sportlers durchaus beeinfluss­te. „Meine Eltern waren begeistert­e Skifahrer und natürlich stellten sie mich früh auf Ski“, erzählte er nach seinem Sieg in Wengen schon.

Weil die Vogesen aber auch mit Skilift nicht wirklich als gebirgig gelten, war es auch irgendwann genug mit den Fahrten im Bus und dem Skiklub zum Schnee. Mit 15 wechselte Noel in die Alpen, ins Ski-gymnasium nach Albertvill­e. Dort gehen die Schüler im Sommer in die Schule und ins Internat, damit im Winter Zeit fürs Skifahren ist. Und Noel wohnte bei einer Gastfamili­e in Val d’isère, um seinen Vorbildern – Jean-baptiste Grange und Julien Lizeroux – nachzueife­rn, mit denen er jetzt im selben Team fährt. oel wurde schnell selbst vom Besten des Fachs geadelt. „Er hat eine brillante Technik, er hält den Weg kurz, er setzt neue Standards“, lobt etwa Marcel Hirscher. Und Noel? Nimmt das Lob an und lässt es weiter täglich Weihnachte­n sein. In Wengen brachte er seine Halbzeitfü­hrung ins Ziel, in Kitzbühel war er der Einzige, der dem Angriff Hirschers standhielt. Nervosität? Nicht zu bemerken. „Aber in Wengen, da war ich nervös“, beeilt er sich da zu sagen, „hier nicht mehr so. Ich mag es, vor vielen Leute zu fahren. Aber ich versuche, ruhig zu bleiben, denn wenn ich ruhig bin, bin ich schnell.“Ruhig bleibt er auch als doppelter Klassikers­ieger: „Feiern? Nein, dazu bleibt keine Zeit. Ich freue mich auf den Slalom in Schladming, mehr als ein, zwei Bier wird es nicht geben!“

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