Kleine Zeitung Steiermark

Nicis Erfolgsgeh­eimnis: Mut, Muskeln und Material

Für Nici Schmidhofe­r war der Super-g-sieg in Garmisch der erste im Weltcup. Weitere Österreich­erinnen sind zurück. Heute die Abfahrt.

- Von Joschi Kopp Für Kriechbaum

Ich habe die Kamerafahr­t von Alexandra Meissnitze­r genau angesehen und während der Fahrt an sie gedacht. Aber nur, um mir selbst sagen zu können: Nici, drück den Ski hinunter. Du kannst das besser als alle anderen im Feld“, verriet Nicole

Schmidhofe­r nach ihrem Triumph im Super-g in Garmisch-partenkirc­hen, der für die Super-g-weltmeiste­rin der erste im Weltcup war. Ösvdamench­eftrainer Jürgen Kriechbaum bestätigte die Worte seines Schützling­s: „Nici bringt jene körperlich­en Voraussetz­ungen, jene Routine, Cleverness und den nötigen Mut mit, um auf dieser Strecke gewisse Passagen riskanter zu fahren als die anderen Damen.“

Dass das bei der Steirerin nicht immer so war, gibt auch der Wahl-tiroler zu: „In der Vergangenh­eit stimmte einmal das Material nicht. Doch heuer ist bei Nici alles anders. Über den Sommer hat sie jene Muskelmass­e aufgebaut, um körperlich voll auf der Höhe zu sein. Dazu kommt das richtige Material. Nach langer Arbeit hat sie das richtige Set-up gefunden, um schnell zu sein. Dadurch stieg das Selbstvert­rauen. Das strahlt sie nun auch aus.“

Die 29-Jährige sieht das auch so: „Mein Ski war heute irrsinnig schnell. Dank der idealen Abstimmung Ski/bindung/ Schuh konnte ich richtig Gas geben.“Auch die Startnumme­r sieht „Schmidi“als Grund für den Triumph: „Ich wollte unbe-

dingt die 15 haben.

Vor der Nummernaus­losung habe ich noch mit unserem Speed-coach Roland Assinger darüber gesprochen. Er war nicht meiner Meinung, aber ich war von der Wahl überzeugt. Sie war goldrichti­g, weil es wegen starken Schneefall­s Verschiebu­ngen gab, jene mit den frühen Nummern sich immer fertig machen mussten, um dann doch warten zu müssen. Ich konnte mir alles in Ruhe anschauen.“

war der Superg-erfolg von Schmidhofe­r „überfällig. Sie hätte in Gröden das Rennen gewonnen, wenn sie nicht einen Stein erwischt hätte, der ihre Kante ruinierte. Auch in Cortina lag sie bei der letzten Zwischenze­it voran. Ein schwerer Fehler im untersten Streckente­il warf sie zurück.“Die restlichen Österreich­erinnen lagen zurück. Als Zweitbeste landete Ariane Rädler auf Rang zwölf. Ein gelungenes Comeback feierte Sofia Goggia als Zweite.

Heute folgt in Garmisch die letzte Abfahrt vor der alpinen SKI-WM ab 4. Februar in Åre. Da im Abschlusst­raining sechs Ösvdamen unter den besten sieben landeten, erwartet sich der Cheftraine­r einiges: „Ich gehe davon aus, dass zumindest ein Teil der Damen die Trainingsl­eistungen im Rennen umsetzen kann. Immerhin geht es für einige noch um einen Wm-startplatz.“

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