„Ich bin bereit zu attackieren“
Nach einem Muskelausriss im September fliegt Skicrosserin Katrin Ofner (28) überraschend doch zur WM nach Park City.
Ich fliege da nicht hinüber, um Meilen zu sammeln. Wenn ich nicht bereit wäre, würde ich nicht fliegen“, sagt Katrin Ofner. Heute hebt sie in München ab, um bei der Freestyle-wm in Park City am 2. Februar den Skicross zu bestreiten. „Wenn mir das jemand vor drei Wochen erzählt hätte, hätte ich ihn ausgelacht“, erzählt die Kobenzerin, „aber in den letzten Wochen ist extrem viel weitergegangen. Ich konnte nur noch nichts sagen, denn ich hatte noch keine Rennen bestritten.“
Im September riss sie sich im Training den hinteren Oberschenkelmuskel am Becken aus, mit zwei Siegen im Europacup hat sie sich nun eindrucksvoll zurückgemeldet und vom ÖSV das Okay zur WM bekommen. Ofner reiste direkt von der Schweiz zum Flughafen, die Ta- Katrin Ofner
schen für die WM hatte sie sicherheitshalber schon im Auto. „Es war der Plan, dass ich fliege, wenn ich mich in der Schweiz gut fühle, und da habe ich gleich alles gepackt“, erzählt sie. Das Gefühl bei den Rennen in Lenk war gut. „Es hat sich eigentlich ziemlich ,normal‘ angefühlt. Vor dem ersten Rennen habe ich mir gedacht, dass ich es einmal probiere und im zweiten war alles wie früher. Ich habe nie an die Verletzung gedacht.“ Die Zwangspause und die fehlende Praxis spürt sie kaum. „Das Feingefühl ist beim Tempo und beim Treffen der Hindernisse noch nicht ganz da, aber das kommt schnell.“
Ofner hat seit dem Trainingssturz bei der Sportunion in Graz viel an der Kondition und dem Muskelaufbau gearbeitet. „Das hat mir schon viel Selbstvertrauen gegeben, aber so richtig an die WM habe ich erst vor gut einer Woche gedacht.“Da hatte sie nach Start-trainings auf der Reiteralm in Obdach mit dem Ösv-nachwuchs Riesentorlauf trainiert. Viel Zeit bleibt ihr in den USA aber nicht, ehe es um die Medaillen geht. Zuerst muss noch das Material getestet werden und dann gibt es zwei Trainings auf dem Kurs. „Ich bin bereit zu attackieren!“