Premiere nach Jahrzehnten
Jahrzehntelang war es ein ungeschriebenes Gesetz der Academy: Die größten Chancen, als bester Film geehrt zu werden, haben Dramen zu ernsten Themen; Komödien und Actionfilme gingen verlässlich leer aus, wenn sie denn überhaupt nominiert wurden. Mit „Black Panther“aber ist heuer zum ersten Mal überhaupt eine Comicverfilmung nominiert. Ein Superheldenfilm mit echten Chancen, in der wichtigsten Kategorie ausgezeichnet zu werden. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der sich das Genre in immer gleichen Motiven zu erschöpfen schien. Tatsächlich sticht Ryan Cooglers Adrenalin-achterbahnfahrt aus vielerlei Gründen aus dem üblichen Superheldenangebot heraus: Die Hauptfigur, Chadwick Bosemans T’challa, ist ein afrikanischer König; Wakanda, das Land, das er regiert, ist eine geheime Techno-supermacht, und sein Gegenspieler, Michael B. Jordans Killmonger, zählt zu den schillerndsten und vielschichtigsten Bösewichten der jüngeren Kinovergangenheit. Ein Film, der Spaß macht, aber auch zu Themen wie Diversität und schwarzem Selbstbewusstsein Stellung bezieht.