Das Sonntagsevangelium
Jahrhundert – und Fürsprecherin bei Gott eine besondere Rolle zugedacht. In der katholischen Kirche setzte sich allerdings rund um das Zweite Vatikanische Konzil und die Liturgiereform die Meinung durch, dass die „Herrenfeste“, also Feste, die Jesus ins Zentrum stellen, wieder mehr in den Blick genommen werden müssen, um seine Rolle in der Heilsgeschichte auch liturgisch deutlicher zu machen: Seit damals steht im Festkalender am 2. Februar auch „Darstellung des Herrn“.
Damit einher ging auch die Reform des Kirchenjahrs: Seit 1969 endet der Weihnachtsfestkreis mit dem Fest der Taufe Jesu am ersten Sonntag nach dem 6. Jänner – und nicht wie zuvor am 2. Februar. Viele Bräuche, die damit im Zusammenhang stehen, gibt es aber bis heute: So werden an diesem Tag bis heute Kerzen geweiht, zum Aufstellen in der Kirche ebenso wie in vielen Gegenden Wetterund Totenkerzen. Zudem bauen viele Menschen bis heute erst an diesem Tag die Weihnachtskrippe ab. Nicht zu vergessen auf das Kirchleintragen in Bad Eisenkappel/zˇelezna Kapla, bei dem kleine Kirchen aus Papier oder Holz mit einer Kerze im Inneren und einem „Ante pante populore, kocle vrate cvilelore“auf die Vellach gesetzt werden – in Erinnerung an Simeons Lobpreis: „Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast.“
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufge- wachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Prophe- ten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.