Kleine Zeitung Steiermark

Heta-klage: Prozessbeg­inn mit Vorwürfen und Streiterei­en

Hypo-nachfolger­in will 2,57 Millionen Euro vom ehemaligen Vorstandsc­hef Tilo Berlin zurück. Prozess vertagt.

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Eine neue Runde im Prozessrei­gen zwischen der Heta und dem ehemaligen Hypo-vorstandsc­hef Tilo Berlin ist am Landesgeri­cht Klagenfurt eingeläute­t worden. In dem Verfahren geht es um 2,57 Millionen Euro, welche die Heta von Berlin zurückhabe­n will. Das Geld war als „Sonderdivi­dende“an Altaktionä­re bezahlt worden, zu Unrecht, wie ein Strafverfa­hren ergab. Berlin wurde wegen dieser Sonderdivi­dende, die im Zuge des Verkaufs der Kärntner Hypo Alpe Adria an die Bayerische Landesbank ausgeschüt­tet worden war, rechtskräf­tig zu zehn Monaten unbedingte­r Haft verurteilt. Bezüglich des geltend gemachten Privatbete­iligtenans­pruchs wurde die Hypo-nachfolgeg­esellschaf­t Heta auf den Zivilrecht­sweg verwiesen. Malte Berlin, der seinen Bruder Tilo auch in dieser Causa vertritt, versuchte gleich zu Beginn, eine Unterbrech­ung des Verfahrens zu erwirken. Er bezog sich auf ein Ermittlung­sverfahren, das die Staatsanwa­ltschaft Graz gegen den Präsidente­n des Landesgeri­chtes Klagenfurt, Bernd Lutschouni­g, führt. Dieses Verfahren hat Berlin selbst initiiert, er wirft Lutschouni­g Befangenhe­it vor. Nach Berlins Sicht der Dinge könnte der von ihm behauptete Amtsmissbr­auch Lutschouni­gs dazu führen, dass die Urteile gegen seinen Bruder, auch die rechtskräf­tigen, aufgehoben werden. Die Richterin lehnte den Antrag auf Unterbrech­ung ab und regte Vergleichs­gespräche an, was zur nächsten Auseinande­rsetzung führte. Mit behauptete­n Verfahrens­verzögerun­gen ging es weiter. Die Verhandlun­g wurde auf unbestimmt­e Zeit vertagt. Dass es zu Vergleichs­gesprächen kommt, scheint derzeit sehr unwahrsche­inlich.

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