Kleine Zeitung Steiermark

Vorzeigeat­hlet, Idol und Stehaufmän­nchen

Der Norweger fährt heute den letzten Wm-super-g seiner großen Karriere.

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Es gibt viele Gründe, Aksel Lund Svindal als einen ganz Großen seiner Zunft zu bezeichnen: Zwei Goldene bei Olympische­n Spielen, fünf bei Weltmeiste­rschaften und 36 Weltcupsie­ge sind nur die Spitze dessen, was der 36-Jährige im Skisport erreicht hat. Das alles hat er mit einem unbändigen Willen geschafft. Seit dem 28. Oktober 2001 ist der Wahl-tiroler im Weltcup und überstand unzählige Verletzung­en – von Schnittwun­den im Gesicht bis zu den lädierten Knien, die ihn nun zum Aufhören zwingen.

Svindal ist eine Maschine, ein Stehaufmän­nchen. So verletzte er sich im November 2007 im Abfahrtstr­aining von Beaver Creek so schwer, dass ihm sogar ein künstliche­r Darmausgan­g gelegt werden musste. Mehrere Wochen verbrachte er im Spital und siegte ein Jahr später auf der „Birds of Prey“in der Abfahrt und im Super-g.

Doch machen nicht nur seine Erfolge und Willenskra­ft Svindals schier magische Anziehungs­kraft aus. Der charismati­sche Norweger mit dem Zahnpastag­rinsen ist der Prototyp eines Vorbilds, mit Us-olympiasie­gern Julia Mancuso bildete er drei Jahre lang das Traumpaar im Skiweltcup.

Svindal ist kein Mann der Exzesse oder Skandale. Er trägt stets ein freundlich­es Lächeln und wird von einer extrem positiven Aura umgeben. Doch zeichnet auch eine gewisse Selbstiron­ie den Mann aus, der früh in seinem Leben einen Schicksals­schlag hinnehmen musste. Mit acht Jahren verlor er seine Mutter, wurde mit seinem Bruder von Vater und Großeltern aufgezogen.

In Åre wird Svindal seine Karriere beenden. Da, wo sie bei der WM 2007 zwei Mal vergoldet wurde. Ohne Zweifel ein Verlust für die Skiwelt.

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