Beute mit Raketen verpulvert
Serieneinbrecher investierten Teil ihres gestohlenen Geldes in ein Silvesterfeuerwerk.
So richtig werden die vier Angeklagten dem Image von knallharten Panzerknackern nicht gerecht. Haben sie doch durchwegs kreative Ansätze, ihren Tatendrang zu erklären: „Ich habe bei meinem Bekannten tolle elektrische Geräte gesehen, die er bei Einbrüchen erbeutet hat. Diese Sachen wollte ich auch“, reflektiert einer über seine Teilnahme an den Brüchen. Ein anderer Serieneinbrecher outet sich so: „Ich hab ein großes Mundwerk. Aus dem Reden wurde dann ein Plan.“
Zu viert setzten die Angeklagten (drei Deutsche, ein Wiener) die Pläne im letzten Jahr um. Die glorreiche Idee kam vom Jüngsten, dem zum Tatzeitpunkt erst 16-jährigen Deut- schen. Hauptsächlich wurden Sportvereine heimgesucht, die dortigen Kantinen aufgebrochen. Auch ein Biker-club und Bildungseinrichtungen (Neue Mittelschule, Hundeschule) zählten zu den neun Tatorten.
Entwendet wurde, was tragbar erschien. Dazu gehörte etwa ein Kühlschrank des SV Dietersdorf. „Ich frage mich schon, ob es sich wirklich rentiert, einen Kühlschrank mitzunehmen“, fragt Richterin Astrid Rauchenwald am Straflandesgericht in die Runde. – „Nein“, meint ein Deutscher geknickt.
Was geschah mit der Beute (Zigaretten, Getränke, Kamerastative, ipads)? „Ich hab mit dem Bargeld Strafen bezahlt. Bissi was hab ich für Lebensmittel verwendet. Und für ein Feuerwerk zu Silvester“, bilanziert der Jüngste. Geständig sind alle. Ein Deutscher meint abschließend: „Ich dachte, dass ich damit in Österreich finanziell einen besseren Start habe.“as Urteil: Sechs bis zwölf Monate teilbedingte Haft. Der Jüngste bekommt zudem einen Bewährungshelfer zur Seite gestellt. Die Richterin begründet: „Sie waren die treibende Kraft in der Runde.“
D