Vom Rekordumsatz bleibt nur ein Minimalgewinn
Handelskonflikt zwischen USA und China trifft die Chiphersteller. Infineon und ams AG dämpfen Erwartungen.
Welche Auswirkungen Unsicherheiten in einer globalisierten Wirtschaft haben, erlebt derzeit die gesamte Halbleiterbranche. Denn als Folge des Zollstreits mit den USA schaltet die Wirtschaft in China einen Gang zurück. Das Wachstum könnte heuer auf 6,0 Prozent sinken. Die Folge: Chinesen kaufen weniger Smartphones und Au- tos. Das belastet nicht nur Konzerne wie VW oder Apple, sondern auch Zulieferer, wie den steirischen Sensorspezialisten ams AG aus Premstätten. Das in Zürich börsenotierte Unternehmen lieferte unter anderem die 3D-gesichtserkennung für das iphone X. Im März des Vorjahres war eine Aktie noch 120 Euro wert, doch die schwachen iphoneverkaufszahlen schickten die Papiere auf Talfahrt. Der Schlusskurs betrug gestern 25,12 Franken. Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen wurden die Erwartungen weiter gedämpft. Die Umsätze werden in den ersten Monaten des Jahres wohl nur zwischen 306 und 341 Millionen Euro liegen, nach 396 Millionen im Vorjahresquartal. „Wir haben ein schwieriges Jahr 2018 erlebt, besonders gegen Ende des Jahres“, sagte ams-chef Alexander Everke. Trotz Rekordumsatz von 1,38 Milliarden Euro blieben unterm Strich nur 10,6 Millionen Euro Nettoergebnis über. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 127 Millionen Euro. Das Unternehmen will sich nun von Apple unabhängiger machen und kündigt mehrere Android-geräte mit ams-technologie an.
Doch nicht nur die ams AG leidet unter dem negativen Umfeld. Auch Infineon legte verhaltene Zahlen vor. Der Quartalsumsatz sank um vier Prozent auf 1,97 Milliarden Euro. Die Aktie verlor gestern 1,16 Prozent und schloss bei 19,16 Euro. Nun sollen Investitionen gekürzt werden. Der Ausbau in Villach ist davon aber nicht betroffen.