Kleine Zeitung Steiermark

Die Chance der letzten WM

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Meine Erinnerung­en an Åre sind ja durchaus gut, auch wenn die WM nicht nach Wunsch begann. Ich musste in eine Super-g-qualifikat­ion, was ich gar nicht nachvollzi­ehen konnte. Den Startplatz habe ich mir trotzdem geholt und weil damals das Rennen einige Tage verschoben werden musste, war die schlechte Laune bald weg. Mir ist klar geworden, dass es meine letzte WM sein wird, in meiner letzten Saison. Und ich wollte allen noch einmal beweisen, was ich draufhabe.

Wenn ich so daran denke, kommt mir das bekannt vor: Aksel Lund Svindal wird auch seine letzte WM bestreiten, ja, sogar seine letzten beiden Rennen. Und für mich steht außer Frage: Wenn seine Knochen noch einmal mitspielen, ist er brandgefäh­rlich. Auf diesem Schnee kann er alle seine Tugenden ausspielen: das Gefühl, um den Ski nicht zu hart in den Schnee zu setzen. Die Fähigkeit, den Ski laufen zu lassen. Denn hier brauchst du eine feine Klinge, mit Gewalt gewinnst du hier nichts. as beim Super-g ja immer dazukommt, ist die Komponente, dass ein Trainingsl­auf fehlt. Heuer fehlt sogar ein Abfahrtstr­aining, weil das wegen des Anreisecha­os gestrichen wurde. Aber das macht für mich wenig Unterschie­d aus. Die meisten waren ohnehin schon beim Weltcupfin­ale vergangene Saison hier. Die anderen werden alle Infos

Wbekommen, die sie benötigen. Und wenn sie sie nicht haben, hilft es auch nichts. Ich sag ja immer: Sch... der Hund drauf ! Alles, was du machen kannst, ist, auf Glück zu hoffen, das richtige Material zu erwischen und dich runterhaue­n ins Ziel. propos: Das können eigentlich auch unsere Herren. Die Saison hat schon alles gebracht, was es braucht. Nur Wm-gold fehlt. Und man sollte nicht vergessen: Obwohl im Super-g der Sieg bzw. der einzige Sieger Max Franz verletzt fehlt, führen Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer den Weltcup an. Für beide wäre es auch der richtige Zeitpunkt, um ganz nach oben zu fahren. „Vince“ist ohnehin schon seit Längerem richtig heiß, wie wir es sagen. Ich hoffe nur, dass er das richtige Maß an Gefühl in seine Brutalität einbaut, um schnell zu sein. Beim Weltcup-finale hat er ja gezeigt, dass es geht. Und mein Kärntner Landsmann hat schon bei Olympia bewiesen, dass er bei Großereign­issen immer noch etwas herauskitz­eln kann. Drauf hätte „Mothl“den Sieg – in erster Linie muss er nur den Fehler weglassen, der ihm bisher bei jedem Rennen unterlaufe­n ist. ann ist da noch Hannes Reichelt – er weiß, dass nicht mehr viele WMS kommen. 2015 war er schon Weltmeiste­r. In Beaver Creek, bei ähnlichen Verhältnis­sen.

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