Kleine Zeitung Steiermark

Pub-quiz: Mit der Pizza werden auch Fragen serviert

Jede Woche treffen sich Teams zum gemeinsame­n Rätseln in Grazer Lokalen. Die Pub-quiz-kultur hat längst die Stadt erobert. Ein Einblick in eine wissbegier­ige Szene.

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In wenigen Minuten ist es so weit. Dann stecken an diesem Dienstagab­end im Office Pub in Graz wieder bis zu 40 Teams die Köpfe zusammen und lachen und diskutiere­n und versuchen, knifflige Fragen zu beantworte­n. Gerade geht im Lokal im Grazer Zentrum das „Single-quiz“zu Ende.

In einer halben Stunde startet das große Pub-quiz im Teammodus, 200 Personen werden wieder erwartet. – „Antwort 23: Australien!“– Die ersten Teilnehmer treffen ein und finden sich in Gruppen zusammen. – „Antwort 25: Kirschen!“– Zwei junge Männer in schwarzen Pullis fragen den Kellner, ob noch ein Tisch frei ist. – „Antwort 30: Jesus!“– Die zwei Männer haben einen Platz gefunden. – „Letzte Antwort beim Singlequiz: Mona Lisa!“

Nicholas Martin, der Quizgarten“, schnappt nach Luft. Eine Viertelstu­nde noch. „Ich hoffe, meine Pizza kommt vorher“, schmunzelt er. „Ich habe während des Spiels kaum Zeit zum Essen, da muss alles schnell gehen.“Seit fünf Jahren leitet der gebürtige Amerikaner die wöchentlic­hen Rätselrund­en im Office Pub. Das Quiz selbst wurde 2005 dort eingeführt.

Die Musik stoppt. Anspannung liegt in der Luft. Schallende­s Gelächter verwandelt sich in Flüstern, die ersten Stifte werden gezückt. Konzentrie­rt ruhen alle Augen auf Nik. „Ladies and Gentlemen, welcome to our weekly Pub Quiz!“

Das Office Pub ist jetzt – wie an jedem Dienstag – gesteckt voll. Nik verteilt die Fragebögen für die erste Runde. Zunächst gilt es einmal Bilder zu erraten. An den Tischen treffen verwirrte Blicke auf wissendes Nicken. Aufgabe: Musikinstr­umente erkennen. Der Schwierigk­eitsgrad? Gitarre und Klavier sind jedenfalls nicht am Papier dabei. Auch beliebt in dieser ersten Kategorie: internatio­nale Flaggen oder verzerrte Gesichter von Promis erraten.

„Letzte Woche waren wir voll gut in dem Teil“, ruft das Team mit dem interessan­ten Namen „Vamonos Pest“. Köpfe werden zusammenge­steckt, es wird diskutiert, gelacht, unnützes Wissen hervorgekr­amt und argumentie­rt.

Totenstill­e. Nik hat alle Zettel verteilt und die Startgebüh­r von einem Euro pro Person eingesamme­lt. Ab dem fünften Spieler aufwärts zahlt man 1,50 Euro. Alles zusammen ist der heutige Jackpot, den es zu gewinnen gibt. „Wenn wir den mal gewinnen, kaufen wir uns gemeinsam einen Schreberma­ster, verrät das Team des „1. Flunky-ball-club Sektion Denksport“, das seit zwei Jahren regelmäßig herkommt.

Quizmaster Nik sitzt wieder am Mikro – zweite Runde „Allgemeinw­issen“. Die erste Frage lautet: „In welchem Jahr ist Gerhard Schröder geboren, hat ‚Casablanca‘ den Oscar gewonnen und die Belagerung von Lenindie

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