Ein Maler mit „Glücksgefühl“
Heiter, klug und leidenschaftlich: Der Grazer Künstler Adolf A. Osterider ist im 95. Lebensjahr verstorben.
Das Leben als Komödie, in der die Kunst eine, vielleicht Hauptrolle spielt. Mit dieser Philosophie hielt sich Adolf Anton Osterider, AAO vulgo AO, frisch. „Commedia dell’arte“hieß folglich ein 2014 erschienenes Buch über den Grazer Künstler, der bis ins hohe Alter mit körperlicher Vitalität und geistiger Wendigkeit verblüffte.
Zentrum dieses Buches und einer gleichnamigen Schau im Steiermarkhof zu seinem 90er waren Bilder, die Osterider durch die Jahre hindurch zum Thema schuf. Bilder, die der in Graz und Wien bei so wichtigen Lehrern wie Hans Adametz, Rudolf Szyszkowitz, Sergius Pauser und Herbert Boeckl Ausgebildete in seiner unverkennbaren Handschrift formulierte: kraftvolle Figuren in kraftvollen Farben.
Osteriders Werk, in renommierten Sammlungen wie dem Belvedere oder der Albertina Wien vertreten, umfasst Sgraffito, Freskomalerei, Emailmalerei, Beton- und Bleiglasfenster im öffentlichen Raum, immer wieder sakrale Kunst. Er war also in vielerlei Techniken erprobt, nannte aber das Aquarell seine „Königsdisziplin“. Die schnelle, spontane Arbeit mit Wasser und Farbe auf ausgesuchten Papieren brachte das koloristische Talent von AAO zur ganzen Entfaltung.
ein ewiges Glücksgefühl“, sagte Osterider, der 1988 den „Würdigungspreis des Landes Steiermark für bildende Kunst“und 2008 das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse“erhielt. Seiner Geburtsstadt blieb er ein Leben lang treu. In Graz war der vielseitige und produktive Künstler auch als Pädagoge eine Art Institution. Drei Jahrzehnte lehrte er an der Ortweinschule, hatte aber auch Lehraufträge an der Pädagogischen Akademie, der Salzburger Sommerakademie und anderswo.
Adolf A. Osterider bildete mit seiner Frau Heide und den Söhnen Martin und Stefan auch eine leidenschaftliche Künstlerfamilie. Wie nun bekannt wurde, starb der große Grazer Maler und Doyen der steirischen Kunstszene im 95. Lebensjahr.