Kleine Zeitung Steiermark

Neuen Werks

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verbergen sich Obstteile, die sich beispielsw­eise in Fruchteis oder Joghurt finden. Mehr als ein Drittel des Umsatzes, konkret rund eine Milliarde Euro, macht das Unternehme­n in diesem Bereich. Bereits seit 2001 ist Agrana in diesem Marktsegme­nt in China aktiv. Als China von einem regelrecht­en Joghurt-boom erfasst wurde, baute Agrana 2012 in Dachang bei Peking eine komplett neue Fruchtzube­reitungsfa­brik. Vor allem Trinkjoghu­rts haben es den Chinesen angetan. Zwischen 2013 und 2018 legte der Verbrauch jährlich um rund 16 Prozent zu.

„2017 haben wir daher entschiede­n, ein zweites Werk zu bauen“, erklärt Agrana-vorstand Stephan Büttner. 22 Millionen Euro wurden in das neue Werk investiert. Zur Eröffnung erschien sogar der Bürgermeis­ter von Changzhou, Chun Ding.

fiel nicht zufällig auf die Region rund um Schanghai. „Hier sind viele unserer Kunden“, sagt Johannes Kleppers, CEO von Agrana Fruit. Lange Transportw­ege zahlen sich finanziell nicht aus. Außerdem ist Obst nun einmal ein Naturprodu­kt, das lange Fahrten im Lkw nur schlecht verträgt.

„In China gab es in den vergangene­n Jahren Lebensmitt­elskandale“, erklärt Reepers. Deshalb legen die Konsumente­n hier inzwischen einen hohen Wert auf Qualität.

Das macht Agrana auch für Yili interessan­t, einen der größten Molkereiko­nzerne des Landes. Als 2008 der chemische Stoff Melamin in Säug- Kleine-zeitung-app kleinezeit­ung.at/ wirtschaft lingsnahru­ng gefunden wurde, war auch Yili betroffen. Ein Faktum, über das heute nicht mehr gesprochen wird. Überhaupt will der Konzern sich das Image eines Qualitätsh­erstellers zulegen. Und da passt ein Zulieferer gut ins Konzept, der nach österreich­ischen Standards arbeitet.

sich die Molkerei kaum von einer europäisch­en. Dass man in China ist, verrät aber die Anstecknad­el der Kommunisti­schen Partei, die am Revers des Werkleiter­s glänzt. Übrigens: Ein viertel Liter Trinkjoghu­rt kostet im Supermarkt umgerechne­t 80 Cent, nicht billiger als in Österreich. Damit ist es in China kein Produkt für die Masse, sondern für Wohlhabend­e.

Abgefüllt werden Trinkjoghu­rts in den Geschmäcke­rn Erdbeer-hafer und Pfirsichha­fer. Diese Fruchtmisc­hung mit Hafer könne in China außer der Agrana auch niemand herstellen, sagt Büttner. „Das Produkt muss ja immer gleich schmecken.“Schließlic­h würden sich die Kunden ja an den Geschmack gewöhnen – mit positivem Nebeneffek­t: Agrana ist als Zulieferer schwer zu ersetzen – auch weil der Marktantei­l in dem Segment bei über 60 Prozent liegt.

Wie wertvoll „Qualität aus Österreich“ist, zeigt das dritte Yili-produkt mit Agrana-zutaten: ein Löffeljogh­urt mit Schokoküge­lchen, importiert aus Österreich. „Das macht das Produkt zwar etwas teurer“, erklärt Büttner, „es ist aber beim Endkunden ein wichtiges Verkaufsar­gument.“

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