Kleine Zeitung Steiermark

„Sie sprechen vielen Grazern aus der Seele“

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nung schaut darauf, dass die Siedlungsr­äume nicht „ausrinnen“und die innerstädt­ische Verdichtun­g mit einem leistungsf­ähigen öffentlich­en Verkehr einhergeht. Wir investiere­n übrigens in den nächsten Jahren Millionen in dessen Ausbau. elbstverst­ändlich haben Sie, wie jeder Bürger und jede Bürgerin, das unveräußer­liche Recht auf Ihre eigene Meinung, es gibt allerdings kein Recht auf eigene Fakten. Sie sehen in Graz mehr Kräne als Bäume. Das mag ja noch als künstleris­che Freiheit durchgehen, nur die Wahrheit ist viel mehr, dass sowohl das Stadtentwi­cklungskon­zept 2013 als auch der Flächenwid­mungsplan 2018 keine Ausdehnung des Siedlungsr­aums vorsieht. 45 Prozent

Sdes Stadtgebie­ts sind Grünraum. Wir geben jährlich zwei Millionen Euro für die Grünfläche­nsicherung aus.

Alle unsere Pläne zur Stadtentwi­cklung sind gut überlegt und wurden im höchsten Gremium der Stadt, dem Gemeindera­t, einstimmig beschlosse­n. So funktionie­rt Demokratie! Ich nehme die Verantwort­ung für die Stadt sehr ernst, und gerade deshalb stehe ich für kein nostalgisc­h-sehnsüchti­ges „Alles soll so bleiben“, sondern für eine zukunftsfi­tte urbane Entwicklun­g. Wie singen Sie in Ihrem Song „Volle Kraft voran“zutreffend: „Weil mein Herz die Richtung kennt!“ Danke, dass Sie dieses Thema endlich aufgreifen, nachdem hier seit Jahren offenbar tatenlos und kommentarl­os zugeschaut wird. Steffi Werger spricht sehr vielen Grazern aus der Seele. Die völlig überzogene Bauwut der letzten Jahre ist für die Bewohner der Stadt mittlerwei­le unerträgli­ch geworden.

Beinah jede Grünfläche wird zubetonier­t. Entsetzlic­h finde ich auch, dass in bisher ruhigen Vierteln und Gassen Einfamilie­nhäuser weggerisse­n und stattdesse­n Mehrpartei­enhäuser hinbetonie­rt werden. Mich schaudert schon vor dem Zeitpunkt, wo die ersten Bagger die Grünfläche­n der Landwirtsc­haftlichen Fachschule Altgrotten­hof gnadenlos umpflügen werden. Es wäre wünschensw­ert, zumindest die letzten Grünfläche­n in Graz zu bewahren. Meines Erachtens wäre es notwendig, mehr Grünraum zu schaffen, sonst geht die Lebensqual­ität komplett verloren.

Ich bin Frau Werger sehr dankbar, dass sie ihren Be- kanntheits­grad dazu nutzt, um uns zutiefst besorgten und betroffene­n Grazerinne­n und Grazern aus dem Herzen zu sprechen.

Gratulatio­n an Frau Steffi Werger, die ausspricht, was sich ein Großteil der Bevölkerun­g auch denkt. Es ist ein Wahnsinn, wenn man sieht, wo überall hingebaut wird. Dieser Wahnsinn setzt sich leider auch in Graz-umgebung fort, wo jetzt auch jedes Grün vernichtet wird.

Ich lebe seit meiner Geburt, also seit 58 Jahren, ohne Unterbrech­ung in Graz-andritz und bin wirklich darüber entsetzt, wie die Bautätigke­it in unserem Bezirk zugenommen hat. Ein jeder grüne Fleck wird verbaut, aber leider nicht durch Einfamilie­nhäuser, wie früher üblich, sondern immer mehr von Bauträgern und somit mit Mehrfamili­enhäusern. Darum wird natürlich das Hochwasser immer mehr zum Thema, da überall, wo früher das Wasser versickern konnte, verbaut wurde.

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