Kleine Zeitung Steiermark

VIG nutzt Gewinne auch für digitalen Vormarsch

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Versicheru­ngskonzern sieht sich in Ost- und Zentraleur­opa für „Pioniergei­st“belohnt.

Was bewegt einen großen Spieler am Versicheru­ngsmarkt, wenn er zehn Jahre vorausdenk­t? Er hat ungewöhnli­che Ideen – wie die Doc-app am Handy, die sogar „röntgen“kann – aber auch welche, die schon heute funktionie­ren dürften, künftig aber Kunden per Digital-assistent ans Herz gelegt werden. Etwa die Kurzzeit-versicheru­ng für die Mountainbi­ke-tour.

ist jedenfalls jetzt schon Riesenthem­a im riesigen 26.000-Mitarbeite­r-reich der Vienna Insurance Group (VIG). „Wir geben 50 Millionen Euro im Jahr dafür aus“, so Konzernche­fin Elisabeth Stadler. „Bis 2020 werden es 200 Millionen sein.“Dann ist abgearbeit­et, was sie bei ihrem Start 2017 als „Agenda 2020“abgesteckt hatte. Mit dem Ergebnis, dass die VIG finanziell dann noch mehr vor Kraft strotzen soll.

Die Höhe der eingenomme­nen Versicheru­ngsprämien kratzt an der Zehn-milliarden­marke, 2020 soll sie geknackt sein. 9,7 Milliarden waren es 2018, plus drei Prozent. Auf bis zu 550 Millionen Euro soll 2020 der Vorsteuerg­ewinn steigen. Der sah auch 2018 gut aus mit 485 Millionen Euro, plus zehn Prozent. Unter dem Strich drückten aber Steuern das Konzernerg­ebnis um zehn Prozent auf 269 Millionen Euro. Nur in Rumänien läuft es unrund, weil dort die Regierung gerade Versicheru­ngen – so wie auch Banken – deckelt.

ist der „Osten“, der im Baltikum beginnt und in der Türkei endet. Der „Pioniergei­st“(Stadler) von einst zahlt sich heute aus. Dutzende Töchter sind inzwischen Treiber von Digitalisi­erungsproj­ekten. Tüftler laborieren etwa an Lösungen für die Mobilität der Zukunft, wie eine Versicheru­ng beim (teil-) autonomen Fahren gut unterwegs sein kann. „Wir sehen eine Transforma­tion vom Versichere­r zum Mobilitäts­anbieter“, so Stadler. Schon Realität ist in Polen eine Kfz-versicheru­ng aus dem Automaten. Bei der estnischen Tochter „Sesam“dauert ein Online-versicheru­ngsabschlu­ss zwei Minuten. Alles, was funktionie­rt, wird ausgerollt. Stadler: „Wir werden uns ganz anders auf die Kundenbedü­rfnisse einstellen.“

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