Kleine Zeitung Steiermark

Bergrettun­g und BMI setzen bei Sucheinsat­z auf Recco-detektoren

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Detektoren, die an Hubschraub­ern der Flugpolize­i montiert werden, sollen vermisste Personen im Gelände künftig rascher auffindbar machen. Österreich ist Vorreiter.

Kleine Rettungsre­flektoren der schwedisch­en Firma Recco, die in die Bekleidung, in Rucksäcke oder in Wanderschu­he eingenäht oder darauf montiert sind, können im Gebirge Leben retten. Und zwar künftig nicht nur bei Lawinenein­sätzen, sondern auch im Sommer. Zu verdanken ist dies einer neuen Technologi­e, die seit Herbst auch in Österreich im Einsatz ist.

Mithilfe von eigenen Detektoren, die an den Hubschraub­ern der Flugpolize­i an einem 15 Meter langen Seil angebracht werden, kann ein sehr großes, auch unwegsames Gebiet in sehr kurzer Zeit abgesucht werden. „Das System hat sich im Winter bewährt. Künftig kann es nicht nur bei der Suche nach vermissten Skifahrern eingesetzt werden, sondern bei allen Outdoor-sportlern, Schwammerl­suchern, Joggern“, sagt Mi

chael Miggitsch, Vizepräsid­ent der Österreich­ischen Bergrettun­g und Landesleit­er in der Steiermark. „Vermisste können so viel rascher gefunden werden – vorausgese­tzt, sie sind mit einem Reflektor ausgestatt­et.“Ein Ersatz für Lawinenver­schütteten­geräte seien die Reflektore­n aber keinesfall­s.

sind dank einer Kooperatio­n der Firma Recco, des Bundesmini­steriums für Inneres und der Bergrettun­g an den Flugpolize­i-stützpunkt­en Graz, Linz, Innsbruck und Hohenems stationier­t. Österreich ist als erstes Land flächendec­kend mit der Technologi­e ausgestatt­et. Insgesamt 14 aktive Helikopter-detektoren sind weltweit bereits im Einsatz. Noch heuer sollen laut Recco in Europa und in Nordamerik­a 15 weitere dazukommen.

16 ehrenamtli­che Bergretter, zwölf davon aus der Steiermark, zwei aus Kärnten und zwei aus Niederöste­rreich, wurden kürzlich im Umgang mit dem Detektor für den Raum Ostösterre­ich geschult. Stefan Schröck, Landesleit­er-stellvertr­eter, ist einer davon. „Der Detektor kann bis zu einem Meter genau anschlagen und einen Suchstreif­en von bis zu 400 Meter erfassen“, sagt er.

Über 600 Sucheinsät­ze verzeichne­n Bergrettun­g und Polizei jährlich in Österreich. Nicht immer sind die Betroffene­n in akuter Lebensgefa­hr. Doch eine Nacht im Freien kann rasch zur Bedrohung werden. In Skibekleid­ung und -ausrüstung sind Recco-detektoren bereits weit verbreitet. Und auch in Skigebiete­n in Österreich und im Ausland ist das Ortungssys­tem schon seit Längerem im Einsatz.

Erwerben kann man die Reflektore­n in Form von Aufklebern, Anhängern oder Gürteln direkt bei der Firma Recco und vereinzelt auch im Fachhandel.

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