Herr Lehrer als Erfolgscoach
Zum dritten Mal in Folge steht Peter Frauscher mit seinem Schülerteam im Weltfinale eines Roboterwettbewerbs.
Sollten die Roboter jemals die Weltherrschaft übernehmen, geben Sie Peter Frauscher die Schuld daran! Nun, zumindest als Pionier des Robotik-unterrichts darf man den Lehrer an der HTL Bulme Graz-gösting schon bezeichnen. Bereits zum dritten Mal misst sich ein von ihm betreutes Schülerteam bei der „First Lego League“mit den besten Schülerteams der Welt. Ende April geht es zum Finale nach Detroit, USA.
„Der Roboter muss in kurzer Zeit auf einem zwei mal einem Meter großen Feld unterschiedliche Aufgaben selbstständig lösen können“, erklärt der 52-Jährige das Prinzip des Bewerbs. Die Anforderungen werden zu Beginn des Schuljahres festgelegt, da bekommen auch die Schüler die Legobauteile zugeschickt. Jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr wird getüftelt – in einem Freifach, wohlgemerkt. „Ich muss die Schüler manchmal sogar bremsen, unglaublich, wie
gern sie das machen“, schmunzelt ihr „Coach“. Vor dem Regionalbewerb in Graz bastelten sie sogar bis 5 Uhr früh.
Aber sie tun es stets erfolgreich. Nach dem Sieg in Graz holte sich Team „B.robots“auch das Österreichfinale in Bad Radkersburg klar und beim Zentraleuropafinale in Bregenz Ende März wurde man in der Kategorie Teamwork Vizeeuropameister.
Gerade die Konstruktion der sensiblen Greiferarme der Roboter, die äußerst präzise arbeiten müssen, stellt die Schüler jedes Mal vor eine große Herausforderung, sagt Frauscher. „Da lernen die Schüler, was sie im normalen Schulbetrieb nicht mitbekommen:
Dass es nicht immer auf Anhieb funktioniert.“Teil des Wettbewerbs ist übrigens auch ein Forschungsprojekt.
Heuer entwickelte sein
Team ein Gerät, das mittels Infrarot-spektroskopie den Nährstoffgehalt von Nahrungsmitteln misst. Frauscher studierte Elektrotechnik, seine Robotik-kenntnisse eignete er sich aber großteils in der Industrie und in Eigenregie an. 2008 organisierte er den ersten Regionalbewerb der „First Lego League“, auch beim „Robocup Junior“und den „Austrian Skills“hat er seine Finger im Spiel. ass der aus Gröbming stammende und nun in Stattegg bei Graz lebende Familienvater (drei Kinder) auch ganz andere Saiten aufziehen kann, beweist er bei seiner zweiten großen Leidenschaft. Er geigt bei der „Knöpferlstreich“auf. Das ist jene Volksmusikgruppe, die bei der Platzwahl der Kleinen Zeitung 2016 zur beliebtesten der Steiermark gewählt wurde.
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