Kleine Zeitung Steiermark

Die Erde – ein Waffenlage­r

Globale Militäraus­gaben auf unheilvoll­em Hoch.

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Um sich die Unsumme von 1,8 Billionen Dollar vorzustell­en, bedarf es wahrlich gut trainierte­r Fantasiemu­skeln. So viel wurde 2018 weltweit für Rüstung ausgegeben. Ein bis über gefletscht­e Zähne hinaus bewaffnete­r Planet, dem anderswo Mittel und Wille fehlen. Pro Kopf eines jeden Erdbewohne­rs (!) sind 239 Dollar für Rüstung da. Sprechen wir von Aufrüstung wie im Kalten Krieg.

Allen voran: jene Supermacht, deren Präsident sich bekanntlic­h des „größten roten Knopfes“rühmte. Waffenbesc­haffungspr­ogramme der Regierung von Donald Trump ließen erstmals seit 2010 die Us-militäraus­gaben massiv anschwelle­n. In Summe lassen sich dies die Vereinigte­n Staaten von „Armeerika“unfassbare 649 Milliarden Dollar kosten: fast so viel wie die Rüstungset­ats von China (das auch mehr denn je investiert), Saudi-arabien, Indien, Frankreich, Russland, Großbritan­nien, Deutschlan­d und Japan zusammen. Does this make America great again?

Die USA und China sind geopolitis­ch auf der Lauer – geht es um Aufrüstung, sind da wie dort Argwohn, Angst und Einschücht­erung Diensthabe­nde. Hochmilita­risierung zeigt stets Wechselwir­kungen. Auch andere asiatische Staaten wie Indien oder Pakistan griffen tiefer in den Topf: unheilvoll­es „Wir legen noch eines drauf “-Prinzip. Einerlei, wie absurd hoch die Rüstungsau­sgaben ausfallen: Kriegsszen­arien kennen keine Gewinner – außer den globalen Waffenschm­ieden freilich. Bombensich­er sind sie, die Deals am Abgrund.

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