Wer kann Thiems großen Paris-traum platzen lassen?
Barcelona-sieger Dominic Thiem nennt Paris als großes Karriereziel. Ein Überblick über seine Kontrahenten.
Mit dem traditionellen Sprung des Turniersiegers mit den Ballkindern in den Pool der Anlage endete für Dominic Thiem die Erfolgswoche in Barcelona. Es sei sein bis dato bedeutendster Titel auf Sand, betonte der Niederösterreicher, bevor es Richtung Heimat ging. Dort wird der 25-Jährige heute und morgen in der Südstadt trainieren, ehe der Weltranglisten-fünfte (im „Race to London“steht Thiem bereits auf Position vier) am Donnerstag in den Flieger Richtung Masters in Madrid klettert.
Nach Madrid ist für den Niederösterreicher noch das Antreten in Rom (ab 12. Mai) fix eingeplant. Die Entscheidung, ob er vor den French Open (ab 26. Mai) auch noch in Lyon aufschlagen wird, ist hingegen noch offen. Der Fokus liegt auf alle Fälle auf dem Grand-slamspektakel in Paris. Und Thiem macht auch kein Hehl daraus, dass „es mein persönliches Highlight ist. Ich liebe das Turnier, habe in den letzten drei Jahren gut gespielt und hoffe, dass das so weitergeht.“Die Halbfinal-einzüge 2016 und 2017 sowie die Finalteilnahme 2018 unterstreichen das. Folgt heuer der lang ersehnte Titel? Es sei wohl das größte Ziel seiner Karriere, aber man könne diesen Triumph nicht planen. Und der Favorit heiße nach wie vor Rafael Nadal.
Blickt man auf die Ergebnisse der letzten Wochen, machen diese auf alle Fälle Hoffnung auf Thiems mögliches Pariser Meisterstück. Denn die „großen drei“sind derzeit von einer ganz großen Form doch ein Stück entfernt.
Sowohl in Monte
Carlo, als auch in Barcelona hätte der Spanier jeweils zum zwölften Mal das Turnier gewinnen und damit einen Rekord aufstellen können. Bei beiden Events trat er als dreifacher Titelverteidiger an, beide Male scheiterte er aber bereits im Halbfinale. Ungewöhnliche Niederlagen für den Sandplatzkönig. Auch in Paris könnte der Spanier heuer zum zwölften Mal triumphieren, die Voraussetzungen waren aber selten so ungewiss.
Der Weltranglisten-erste ist von seiner Topform weit entfernt. Nach dem Triumph in Melbourne klappte beim Serben nicht mehr viel, auch nicht auf Sand. In Monte Carlo fiel der „Djoker“bereits im Viertelfinale um, in Barcelona trat er erst gar nicht an.
Nach zweijähriger Sandplatz-abstinenz kehrt der Schweizer in Madrid auf die von ihm wenig geliebte „rote Asche“zurück. Prinzipiell ist der 20-fache Grandslam-sieger bei jedem Turnierantritt als Favorit zu nennen. Doch hat die Vergangenheit gelehrt, dass sich der Weltranglisten-vierte auf Sand schwertut, ist es doch schwierig, dort zu schnellen Punkten zu kommen. Die Ausgangslage des Schweizers verbessert sich mit seinen 37 Jahren nicht, fordert Sand den Spielern doch auch körperlich gesehen am meisten ab.
Neben diesen drei Topstars präsentiert sich auch Alex Zverev derzeit alles andere als von seiner besten Tennisseite. So kassierte der Weltranglisten-dritte zuletzt in Marrakesch, Monte Carlo und Barcelona frühe Niederlagen. Die Gründe? Sein erkrankter Vater Alexander fehlt ihm seit Wochen, Coach Ivan Lendl steht wegen einer Pollenallergie erst ab Paris zur Verfügung. Mit Ex-manager Patricio Apey befindet sich der 22-Jährige in einem aufreibenden Rechtsstreit. Und zu allem Überfluss hat sich der Deutsche nun auch noch von seiner Freundin getrennt. Kein Wunder, wenn es da auf dem Platz nicht klappt.