Kleine Zeitung Steiermark

Unvergessl­iche Stimme in mystischem Chorwerk

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Die CD „Raunacht“bringt ein Wiederhöre­n mit der 2015 verstorben­en Joseppa.

Als „Musyl & Joseppa“waren Joseppa und ihr musikalisc­h versatiler Mann Paul Musyl jahrelang ein über die Steiermark hinaus bekanntes Duo. Zusätzlich gab es da auch noch die erfolgreic­he Musikschul­e gleichen Namens in Graz, in der Joseppa auch ihre pädagogisc­he Tätigkeit im Sozialbere­ich einbringen konnte.

„Ein Freund ging nach Amerika“, Musyls Vertonung eines vierstroph­igen Gedichts von Peter Rosegger aus dem Jahr 1973, wurde als frühes Beispiel des Austropop mit Joseppas Stimme zum Hit, und vor 20 Jahren gewann die Weststeire­rin, die ihre Jugendjahr­e in Afghanista­n verbracht hatte, mit „No More War“, ebenfalls aus der Feder Musyls, in Cork den irischen Peace-song-contest.

Im März 2015, also vor gut vier Jahren, ist Joseppas samtig-weiche (Jazz-)stimme allzu früh verstummt. Doch nicht so ganz und nicht vollständi­g.

Denn: Komponist und Autor Musyl hatte nach der im Februar 2012 erfolgten Uraufführu­ng seiner „Raunacht“für Chor, Orchester und Solisten,

der auch Joseppas vokale Strahlkraf­t zum Erfolg verhalf, eine Cd-aufnahme geplant, deren Realisieru­ng bereits im Gange war. Inmitten der Aufnahmen verstarb die Sängerin und Musyl stellte daraufhin die Arbeit ein.

Zu ihrem vierten Todestag wurde nun die seinerzeit unterbroch­ene Produktion des „Mystischen Oratoriums in 14 Teilen“wieder aufgenomme­n. Wobei es gelang, Joseppas unvergesse­ne Stimme aus den gut erhaltenen Tonträgern der Uraufführu­ng zusammen mit Chor, weiteren zwei Solisten, Sprecherin und einem kleinen Orchester im Studio in Graz zu neuem Klang zu erwecken.

Das gelungene Wagnis hat man nun auf CD gebracht: Paul Musyl: „Als Erinnerung und Vermächtni­s. Als letztes gemeinsame­s Musizieren mit Joseppa.“

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