Frage wieder stellen“
Der Name Armin Wolf fiel gestern bei der Verleihung der Concordiapreise in Wien oft – obwohl dieser gar nicht ausgezeichnet wurde. Ard-korrespondent Arnd Henze stellte klar: „Angriffe auf Armin Wolf und andere Orf-journalisten sind Angriffe auf die europäische Pressefreiheit.“Und Gergely Marton vom Recherchenetzwerk „Europe’s Far Right“sagte: „Heute stehen wir geschlossen hinter Wolf.“
erklärt Wolf nun, wie es zu dem Interview und dem „Stürmer“vergleich kam, und was er eventuell anders machen würde. „Spezielle Themen waren – wie bei allen Kandidaten – nicht versolche einbart“, widerspricht Wolf gleich zu Beginn einer anderslautenden Behauptung von Vilimsky. Die Fragen hätten sich aus der Aktualität ergeben: Das Ratten-pamphlet sei das politische Thema des Tages gewesen, schreibt Wolf. Der Anchor habe damit gerechnet, dass sich Vilimsky von dem Sujet distanziert – so wie sich Strache Stunden zuvor vom rassistischen Ratten-gedicht aus Braunau distanzierte. Damit wäre die Sache erledigt gewesen, so Wolf.
Sollte die FPÖ der Meinung sein, Wolf würde das Orf-gesetz verletzen, empfiehlt er eine „sehr einfache – und korrekte – Reaktion“: eine Beschwerde bei der dafür zuständigen Medienbehörde Kommaustria. Eine sei bisher aber nicht eingebracht worden. Eine entsprechende Klage sei „chancenlos“, gibt sich Wolf mit Verweis auf die Judikatur des Verfassungsgerichtshofs selbstbewusst.
„Wie spontan Vilimskys Empörung im Studio war, ist übrigens eine interessante Frage“, so Wolf. Nur Stunden nach der ZIB 2 habe die FPÖ einen aufwendigen Werbespot veröffentlicht, in dem eine Journalistin namens „Armina Wolf“eine zentrale Rolle spielt. Was würde Wolf heute anders machen? „Die Frage, worin sich die rassistische Rfj-‚karikatur‘ von rassistischen Bildern im ‚Stürmer‘ unterscheidet, würde ich jedenfalls wieder stellen.“