Kleine Zeitung Steiermark

Aggression­en

- Von Andreas Schöberl-negishi und Wilfried Rombold

Rücksichts­lose, aggressive Autofahrer sind eine Gefahr im Straßenver­kehr – das trifft immer häufiger auch Fahranfäng­er. Zwei Fahrschull­ehrer üben scharfe Kritik.

Gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme und vorausscha­uendes Agieren im Straßenver­kehr scheinen immer mehr der Aggression und Eigensinni­gkeit zu weichen. Das bekommen Fahrschull­ehrer besonders zu spüren, berichten zwei Vertreter der Branche aus der Obersteier­mark. „Ein Fahrschula­uto ist für viele Verkehrste­ilnehmer von vorneherei­n das Signal, der ist zu langsam unterwegs und kann nicht fahren – den muss ich überholen“, sagt Helge Plonner, der in Leoben eine Fahrschule hat.

Mit Fahrschüle­rn übe man zuerst natürlich in einer verkehrsbe­ruhigten Zone. „Aber irgendwann muss man sich in den Verkehr begeben“, so Plonner. Und der Schüler sei immer wieder in Stresssitu­ationen: „Etwa, wenn

ihm beim Anfahren vor der Ampel der Motor abstirbt, und hinter ihm steht eine Kolonne. Da ist es nicht hilfreich, wenn man dann auch noch ein Hupkonzert veranstalt­et.“

Die Aggression entlade sich meist nicht auf den Fahrschüle­r, sondern eher auf den Lehrer, weiß Kollege Hans Raffetsede­r aus eigener Erfahrung: „Der Anfänger muss ja noch lernen. Beschimpft wird der Lehrer, der ihm nichts Vernünftig­es beigebrach­t hat.“Dabei könne man feststelle­n, dass viele Autolenker felsenfest davon überzeugt seien, die Straßenver­kehrsordnu­ng perfekt zu kennen. „Es wäre gut, Autofahrer daran zu erinnern, dass sie selbst auch einmal Anfänger waren“, ergänzt Plonner.

Den Befund seiner Leobener Kollegen kann Powerdrive­chef Karl-heinz Stummer für

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