Aggressionen
Rücksichtslose, aggressive Autofahrer sind eine Gefahr im Straßenverkehr – das trifft immer häufiger auch Fahranfänger. Zwei Fahrschullehrer üben scharfe Kritik.
Gegenseitige Rücksichtnahme und vorausschauendes Agieren im Straßenverkehr scheinen immer mehr der Aggression und Eigensinnigkeit zu weichen. Das bekommen Fahrschullehrer besonders zu spüren, berichten zwei Vertreter der Branche aus der Obersteiermark. „Ein Fahrschulauto ist für viele Verkehrsteilnehmer von vorneherein das Signal, der ist zu langsam unterwegs und kann nicht fahren – den muss ich überholen“, sagt Helge Plonner, der in Leoben eine Fahrschule hat.
Mit Fahrschülern übe man zuerst natürlich in einer verkehrsberuhigten Zone. „Aber irgendwann muss man sich in den Verkehr begeben“, so Plonner. Und der Schüler sei immer wieder in Stresssituationen: „Etwa, wenn
ihm beim Anfahren vor der Ampel der Motor abstirbt, und hinter ihm steht eine Kolonne. Da ist es nicht hilfreich, wenn man dann auch noch ein Hupkonzert veranstaltet.“
Die Aggression entlade sich meist nicht auf den Fahrschüler, sondern eher auf den Lehrer, weiß Kollege Hans Raffetseder aus eigener Erfahrung: „Der Anfänger muss ja noch lernen. Beschimpft wird der Lehrer, der ihm nichts Vernünftiges beigebracht hat.“Dabei könne man feststellen, dass viele Autolenker felsenfest davon überzeugt seien, die Straßenverkehrsordnung perfekt zu kennen. „Es wäre gut, Autofahrer daran zu erinnern, dass sie selbst auch einmal Anfänger waren“, ergänzt Plonner.
Den Befund seiner Leobener Kollegen kann Powerdrivechef Karl-heinz Stummer für