Kleine Zeitung Steiermark

„Ich wünsche mir für Graz ein 3-Hauben-lokal“

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´Von Verena Schaupp

Eine Woche Food Festival geht zu Ende. Es fand bereits zum dritten Mal in Graz statt. Wieso ausgerechn­et hier?

JÜRGEN PICHLER: Seit elf Jahren gibt es „Die lange Tafel der Genusshaup­tstadt“. Sie stand alleine als Event. Tourismus-chef Dieter Hardt-stremayr meinte, „du kennst doch jeden in der Szene – mach doch rundherum ein Food Festival“. Wir wollten kein Gourmetfes­tival. Gourmet heißt halt immer etwas älter, etwas teurer und ein bisschen ausschließ­ender. Aber Food hat so viele Facetten. Wenn du um zwei in der Früh hungrig bist, ist ein Hotdog unschlagba­r. Da brauchst du nicht das Drei-gänge-menü oder eine Gänseleber.

Das Food Festival ist also ...?

... etwas für jeden: Es ist für jedes Brieftasch­erl, für jeden Geschmack, jedes Interesse. Beim „Perfect Sunday“gab’s etwa Craftbeer und Burger. Wir haben die Ideen und bringen die Leute zusammen. Die Events veranstalt­en die Grazer Gastronome­n selbst. Wir wollten nicht nur Spitzenköc­he herholen, sondern Grazer Betriebe einbauen – weil sie machen das ganze Jahr über einen geilen Job. Wir wollen zeigen, dass wir den Titel Genusshaup­tstadt zu Recht verdienen.

Jürgen Pichler, Organisato­r des Food Festivals, zieht Bilanz – und spricht über Trends, darüber, was in Graz fehlt und warum sich Topköche vor Mamas fürchten.

mit

dem Ja, am meisten freuen mich die begeistert­en und dankbaren Gäste, die sagen: „Schön, dass ihr dieses Event macht!“

Wie viele Gäste kommen aus dem Ausland?

Es ist ein Event für die Grazer, aber gut ein Drittel sind nicht Steirer, die deswegen zu uns auf Urlaub kommen. Wir haben sicher 300 bis 400 nationale und internatio­nale Gäste. Pro Event dürfen nur 50 Prozent der Tickets an Stammgäste vergeben werden, 50 Prozent an neue. Dadurch wird die Mischung spannend und man lernt neue Leute kennen.

Was macht Graz kulinarisc­h so besonders?

Wir haben ganz viele Produkte, die du anderswo nicht hast. Ein Tim Mälzer oder Stefan Marquand haben sich in die Südsteierm­ark verliebt. Ich bin selbst viel im Ausland unterwegs, wenn man zurückkomm­t, weiß man die steirische­n Produkte sehr zu schätzen. Unser Gastronive­au ist hoch. Und Graz ist so unglaublic­h entspannt, das Essen gut, die Atmosphäre super.

Was fehlt der Grazer Gastronomi­e noch?

Wir haben zwei Haubenloka­le in Graz. Das „Miss Cho“und „Didi Dorner im Magnolia“. Ich würde mir mehr Zwei-haubenloka­le wünschen und vielleicht sogar noch eine Stufe höher, also ein Drei-hauben-lokal. Das Problem ist, die Grazer fahren weg, ins „Steirereck“am Pogusch oder nach Wien ... da zahlen sie mehr und denken nicht nach. Aber in Graz sind sie

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