Die sechs größten Baustellen der neuen Kommission
1Handel: Im Dauerclinch mit Us-präsident Donald Trump, uneins gegenüber den großen Blöcken Russland und China: Die EU suchte ihr Heil bisher in massiven Handelsverträgen, die aber oft (siehe Mercosur) auf Gegenwind in den Mitgliedsländern stoßen.
2Digitalisierung: Sowohl bei Forschung und Entwicklung als auch bei der realen Umsetzung setzen Silicon Valley und Ferner Osten Maßstäbe, in der EU hechelt man dem oft nur noch hinterher.
3Klima: Geht es nach von der Leyen, wird Europa erster klimaneutraler Kontinent. Klimaschutz hat höchste Priorität, doch Wirtschaft, Länder und Bürger fühlen sich unter Druck gesetzt. Die Ziele sind ambitioniert, die zeitgerechte Umsetzung ist höchst unklar.
4Migration: Für die neue Eupräsidentin steht fest: Die Dublin-verordnung muss reformiert werden. Frontex-ausbau und Grenzsicherung sind demnach nötig, die Seenotrettung bedürfe endlich einer „dauerhaften Antwort“.
5Brexit: Noch immer ist nicht klar, ob und unter welchen Umständen Großbritannien am 31. Oktober ausscheidet. Das Thema wird den Kontinent noch jahrelang beschäftigen.
6Mehrjähriger Haushalt: die Herkulesaufgabe für den neuen Budgetkommissar Johannes Hahn. Bis spätestens Ende 2020 muss der Finanzplan stehen, es geht um fast 1,3 Billionen Euro. Der Wegfall der britischen Beiträge, Streit um Nettozahler und Sparmaßnahmen sowie Verknüpfung mit Rechtsstaatlichkeit sind Stolpersteine.