Kleine Zeitung Steiermark

Aufrüstung im Mittelmeer zeigt Wirkung

- Von unserem Korrespond­enten Ralph Schulze aus Madrid

In Spanien gibt es um 50 Prozent weniger Bootsflüch­tlinge. Man setzt auf mehr Grenzsiche­rung sowie auf Marokko als Migrations-gendarm.

der Grenzzaun von sechs auf zehn Meter erhöht wird. Auf marokkanis­cher Seite wurden ein messerscha­rfer Stacheldra­htwall und ein Graben gebaut. An diesen einzigen europäisch­en Landgrenze­n mit Afrika, über die 2018 noch knapp 7000 irreguläre Migranten kamen, geht die Zahl illegaler Grenzübert­ritte ebenfalls zurück – offiziell um 20 Prozent. Zuletzt gelang es im August 150 Menschen, in einer koordinier­ten Aktion über den Grenzzaun Ceutas zu klettern und somit Eu-territoriu­m zu erreichen. telmeer. Doch wie immer, wenn irgendwo Hinderniss­e auftauchen, passen die Menschensc­hlepper ihre Geschäfte an und verschiebe­n ihre Routen. Nun wechselte die Hauptroute von Spanien im westlichen Mittelmeer Richtung Osten nach Griechenla­nd. Dort steigt jetzt wieder die Zahl der übers Meer kommenden Menschen. Laut UNHCR landeten seit Januar über 26.000 Menschen mit Booten an griechisch­en Küsten – das sind rund 25 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Damit ist Griechenla­nd heuer das neue Hauptziel der Migranten am Mittelmeer.

In Italien, das im Jahr 2017 mit 120.000 Ankünften noch im Zentrum der Migrations­krise stand, wurden derweil im laufenden Jahr bisher nur noch knapp 5500 Bootsmigra­nten gezählt. Die äußerst restriktiv­e Flüchtling­spolitik des bisherigen rechtspopu­listischen Innenminis­ters Matteo Salvini schreckte offenbar ab. Man wird sehen, ob Italiens neue parteilose Innenminis­terin Luciana Lamorgese daran festhält.

Festzuhalt­en bleibt, dass die Gesamtmigr­antenzahl im Mittelmeer­raum sinkt. Nach der Unhcr-statistik kamen in 2019 bisher rund 50.000 Migranten und Flüchtling­e (mit Malta und Zypern) in Südeuropa an. Das ist rund ein Drittel

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria