Herzog auf einer Stufe mit
UNach dem bitteren 2:3 bei Slowenien rastete Israel-teamchef Andreas Herzog aus, hielt eine Wutrede und brachte seine Spieler angeblich sogar zum Weinen.
nvergessen sind Giovanni Trapattonis „Flasche leer“und die Frage „Was erlauben Strunz?“– nur zwei Ausschnitte aus „Traps“legendärer Wutrede als Bayern-trainer im Jahre 1998. Oder Günther Neukirchners Auszucker wegen „der nächsten depperten Frog“im Interview nach der 0:4-Pleite im Grazer Derby gegen den GAK. Andreas Herzog hat sich nun in diese elitäre Runde nahtlos eingereiht.
So platzte dem Israel-trainer, der gestern seinen 51. Geburtstag feierte, nach der bitteren 2:3Niederlage im Em-qualifikationsspiel der Österreich-gruppe G gegen Slowenien in Laibach der Kragen. „Wir sagen immer, dies war gut und jenes war gut, aber wir kassieren jedes Mal drei Gegentore, wir sind nicht professionell genug“, schimpfte der Österreicher in einem Tv-interview auf Englisch. Und er legte nach: „Wenn ich das dritte Gegentor sehe, das ist der Horror. Wir reden immer darüber, wovon wir träumen, aber wir müssen die entscheidenden Dinge auf dem Platz machen. Und dann machen wir unmögliche Fehler. Das geht einfach nicht und ist so nicht mehr lustig.“
Damit aber nicht genug. Laut israelischen Medienberichten soll Herzog seine Mannschaft in der Kabine verbal dermaßen hart attackiert haben, dass einige Spieler sogar geweint haben. Außerdem habe der Österreicher aus Wut gegen Flaschen und einen Tisch getreten.
Was hatte „Herzilein“derart in Rage gebracht? Sein Team geriet durch einen Treffer von Benjamin Verbic (43.) kurz vor der Pause in Rückstand, schaffte aber dank Toren von Bibras Natcho (50.) und Eran Zahavi (63.), der mit neun Toren Top-torschütze in der laufenden Quali ist, die vermeintliche Wende. Doch für Punkte reichte es am Ende nicht, da Roman Bezjak (66.) ausglich und Verbic in der 90. Minute noch seinen Doppelpack perfekt machte. Dem Last-minute-treffer war ein unnötiger und in diesem Match fataler Ballverlust vorausgegangen ... Und dann machen wir unmögliche Fehler. Das geht einfach nicht und ist so nicht mehr lustig!
Andreas Herzog