Vaterfreuden sind mehr wert als jeder Sieg
Stephan Rabitsch fährt am Sonntag beim Radrennen in Gratwein-straßengel um den Bundesligasieg. Zudem erwarten der Steirer und Freundin Christiane Nachwuchs.
Einen Hattrick für Radfahrer? Ja, auch das gibt es. Zumindest im Falle von Stephan Rabitsch ist ein solcher in dieser Woche kein Ding der Unmöglichkeit. Denn der Berufsradfahrer aus Liebensdorf fährt am Sonntag beim Radrennen Gratwein-straßengel nicht nur um den Tagessieg mit, sondern auch um den Triumph in der Bundesliga, die er derzeit anführt. Und dann wäre da noch ein weit größeres Glück, das den 28-Jährigen einholt: Seine Freundin Christiane und er erwarten einen Sohn. „Der Geburtstermin war eigentlich schon, er lässt sich noch Zeit“, sagt Rabitsch und fügt schmunzelnd hinzu: „Wir hoffen, dass es noch vor dem Rennen so weit ist. Oder am Tag danach, dann würde ich mir den Zeitungsbericht vom Rennen auf alle Fälle ausschneiden, sollte ich wirklich gewinnen.“
Bei der Geburt möchte der Profi vom Team Felbermayr Wels unbedingt dabei sein, denn „wer weiß, wie oft man das erlebt – und es gibt Wichtigeres im Leben als Radfahren.“Dennoch blickt er auch schon freudig auf sein Heimrennen: „Das ist schon cool. Es ist das einzige Eintagesrennen in Österreich mit Uci-status und auch für die Zuschauer interessant, weil der gleiche Rundkurs neun Mal befahren wird“, sagt Rabitsch. Ihm ist die 185,4 Kilometer lange Strecke wie auf den Leib geschneidert, kurze, knusprige Anstiege kommen Rabitsch entgegen. Und an Motivation mangelt es ihm beim Heimrennen ohnedies nicht:
„Da kommen so viele Leute zusehen, das macht schon Spaß. Und meine Form stimmt derzeit ja auch.“
Auch für das Team Maloja Pushbikers geht es beim Heimrennen um sehr viel: Die Grazer führen in der Teamwertung und wollen diese in drei ausstehenden Rennen nicht mehr aus der Hand geben. „Wir werden am Sonntag mit der stärksten Mannschaft am Start stehen“, verspricht Teammanager Christoph Resl. Und die wird es auch brauchen, denn das Tirol Cycling Team klebt den GraZeitplan am Sonntag, dem 15. September: Vorstellung der Fahrer am Hauptplatz in Judendorf-straßengel (10), Start der Profis (10.30), Start der Junioren (10.35); Zielankunft Junioren (13.15), Zielankunft Profis (15).
Strecke: Start und Ziel in Judendorfstraßengel. Profis: 9 Runden zu je 20,5 Kilometern, gesamt 185,4 km und 3087 Höhenmeter; Junioren: 5 Runden, 103 km, 1715 Höhenmeter.
Teilnehmerfeld: 140 Starter aus 18 Nationen und 20 Teams (davon elf Continentalteams) fahren in der Elite. Bei den Junioren starten 80 Athleten. zern mit nur sieben Punkten Rückstand auf den Fersen. Doch man investiert viel Kraft und Planung in das Rennen, das „für uns als Team und für die Fahrer das wichtigste Rennen der Saison ist“.
Rund 140 Elite- und rund 80 Juniorenfahrer sorgen heuer wieder für großen Andrang auf den Nennlisten. Erstmals sind auch Radfahrer aus Kolumbien, Japan und Großbritannien am Start. „Wir sind das hochwertigste Eintagesrennen Österreichs, das lockt viele internationale Teams an“, sagt Organisator Roland Eberl.