Selbst Richter
Strafprozess gegen die Ex-abgeordnete Sigrid Maurer ging in die nächste Runde – und wurde bald vertagt. Anwalt des klagenden Wirts will jetzt einen Richter als Entlastungszeugen.
Die Hintergründe des Verfahrens sind bekannt: Sigrid Maurer veröffentlichte am 30. Mai 2018 via Twitter eine private Facebook-nachricht, die sie tags zuvor vom Account eines Lokalbetreibers bekommen hatte. Sie habe diese Nachricht „nicht so stehen lassen“wollen, rechtfertigte sich die ehemalige Grünen-abgeordnete dazu nun vor Richter Hartwig Handsur. Der Inhalt war grob obszön, außerdem sei sie wenige Stunden vor Erhalt
der Nachricht an dem Lokal vorbeigegangen und von dem draußen stehenden Betreiber und zwei anderen Männern „blöd angeredet“worden. Ähnliches sei in der Vergangenheit öfters passiert, sie habe am Weg zur Arbeit täglich das Lokal passiert.
„Es ist dort so, dass man angestarrt wird als Frau, angepöbelt wird“, berichtete Maurer. Weil sie keine rechtliche Möglichkeit sah, gegen die obszönen Anzüglichkeiten vorzugehen, habe sie diese publik gemacht.
In einem ersten Verfahren war Maurer wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe verurteilt worden, das Urteil wurde jedoch vom Wiener Oberlandesgericht wieder aufgehoben und eine Wiederholung des Prozesses für gestern angesetzt.
„Eine öffentliche Anprangerung“warf Adrian E. Hollaender, der Anwalt des Bierlokalbetreibers, Mauer gestern vor. Sie habe seinem Mandanten „grob