Kleine Zeitung Steiermark

Kritik, verlorene Millionen und was dahinterst­eckt

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Pressekonf­erenz inklusive Wahlkampfv­eranstaltu­ng: Arbeiterka­mmer-präsident Josef Pesserl, Ögk-arbeitnehm­er-obmann und Gkk-obmann ließen Dampf ab – und bezeichnet­en die Krankenkas­senfusion als eine „massive Bedrohung für die Gesundheit­sprojekte in der Steiermark“, weil Millionen verloren gehen. m Detail wurde der Ton noch schärfer: Harb glaubt nicht, dass die 62 Millionen an Gkk-rücklagen den Steirern bleiben, sondern dass diese in den Fusionskos­ten versickern. Auch eine mündliche Zusage zum Verbleib des Geldes in der Steiermark – vom Chef der Gesundheit­skasse, Bernhard Wurzer – zweifelt er an. Bei allen Kosten, die diese Fusion mit sich bringe, sei das nicht möglich. Er ortet auch einen „demokratie­politische­n Skandal“in Sachen Entscheidu­ngskompete­nz der Österreich­ischen Gesundheit­skasse. uss prophezeit neue Selbstbeha­lte, weil diese Entscheidu­ngen in der neuen Struktur einfacher zu treffen wären – und weil die Dienstgebe­rvertreter jetzt in der neuen Gesundheit­skasse das Sagen hätten. Außerdem würde man die Türen für die Privatmedi­zin und private Gesundheit­skonzerne

IHweiter öffnen. Pesserl sagt, das alles sei „keine Fusion, keine Reform, sondern eine mutwillige Zerstörung“. Aufgrund der neuen Strukturen und Ausschreib­ungsmodali­täten würde die Steiermark 140 Millionen Euro an Wertschöpf­ung verlieren. arüber, was die neue Österreich­ische Gesundheit­skasse bringt oder nicht, ist auch ein Gutachters­treit entbrannt. Und es sind Klagen beim Verfassung­sgerichtsh­of anhängig. Die Gemengelag­e ist schwierig: Einerseits bleibt von den Versprechu­ngen der letzten Bundesregi­erung (Einsparung­spotenzial etc.) nicht viel übrig, anderersei­ts sind einige Vorwürfe der Gegner nur Vermutunge­n. azu muss sich die GKK außerdem der Vergangenh­eit stellen. Das jahrelange Patt mit der steirische­n Ärztekamme­r machte die Privatmedi­zin so, wie sie heute existiert, erst möglich. Wer in einigen Fächern bei Fachärzten monatelang­e Wartezeite­n vermeiden will, geht zum Wahlarzt. Die Rückbesinn­ung auf die eigentlich­en Aufgaben der GKK kam mit guten Projekten in der Steiermark zu spät. Da hatte die letzte Bundesregi­erung bereits den Umkehrschu­b Richtung Fusion eingeschal­tet. Didi Hubmann

DD

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GKK Ließen gestern Dampf ab: Andreas Huss, Josef Harb und Josef Pesserl

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