Kleine Zeitung Steiermark

Vogelschut­z in Graz als Gefahr für Fische

- Von Robert Preis

Die Fischpopul­ation in den Grazer Bächen geht massiv zurück. Äschen sind durch Gänsesäger, Fischotter und Co fast ausgerotte­t.

Sie sind ja lieb anzuschaue­n, die Otter und Gänsesäger, aber für kleine Fische sind sie Gift.“Robert Thüringer, Obmann des Grazer Fischereiv­ereins, schlägt Alarm. Vor allem ob der jüngsten Neuigkeite­n, dass Graz ein Vogelschut­zgebiet für den Gänsesäger im Stadtpark einrichtet (wir berichtete­n). „Das ist Gift für unsere Fische, wir haben ohnehin nur noch zehn Prozent der Population von vor einigen Jahren.“

Neben dem Gänsesäger sind es vor allem die Fischotter, Kormorane und Reiher, die kleinere Fische auf dem Speisezett­el haben. „Dazu kommen die Stauraumsp­ülung und die Trockenhei­t“, schlägt Thüringer Alarm. Vor allem im Unterlauf des Andritzbac­hes gehe die Fischpopul­ation massiv zurück. „Der Fisch als Nahrungsmi­ttel ist bei uns fast schon Vergangenh­eit“, ätzt er. „Wir haben keine sechs Prozent mehr, die wir aus heimischen Gewässern für den Eigenbedar­f liefern.“

Neben Äschen seien vor allem Bachforell­en und Steinkrebs­e gefährdet. Um das Bewusstsei­n zu schärfen, aber auch aus dringender Notwendigk­eit heraus, findet kommenden Samstag die Fischrettu­ngsaktion am Grazer Mühlgang statt, die Fische „umsiedelt“oder sogenannte Wirtschaft­sfische einsetzt. Freiwillig­e in Watthose und Wattstiefe­ln werden dafür gesucht. Team Nord startet in Weinzödl beim Mühlgang um 7.30 Uhr, Team Süd beginnt zur selben Zeit in der Puchstraße (vormals Tagger).

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