Das Fragezeichen Finanzierung
Wie das steirische Start-up Aurox eine famose Crowdfunding-kampagne startete und plötzlich 50.000 Euro verlor. Außerdem: Neue Zahlen zeigen, wie Grazer Gründer denken.
Ein Programm von Aurox nennt sich „Müdigkeit“. Wird es aktiviert, stimuliert das Stirnband den Nutzer abwechselnd mit Hitze oder Kälte und setzt gezielt sanfte Vibration ein. So, dass just jene „Müdigkeit“eben verfliegt. Je nach ausgewähltem Temperaturprogramm verspricht Aurox – ein Grazer Start-up, das mit Christof Industries einen prominenten Industriebetrieb als Investor an Bord hat –, Entspannung oder Konzentrationsfähigkeit zu forcieren. So weit, so gut.
Der weltweite Vorverkaufsstart des Geräts mit patentierter Technologie wurde Ende August über Kickstarter, eine Online-plattform zur Schwarmfinanzierung, getätigt und wurde zum Erfolg. Nach 94 Minuten erreichten die Grazer das Finanzierungsziel von 35.000 Euro, bald übersprangen sie gar die Grenze von 115.000 Euro. Ein paar Tage später der Schock: Plötzlich stand die Kampagne wieder bei 65.000 Euro und stagnierte. Was war passiert?
Nun, Kickstarter stornierte „100 Vorbestellungen“, wie Aurox-geschäftsführer Christoph Schöggler der Kleinen Zeitung erzählt. Darunter einige aus der Christof-unternehmensgruppe, die die Stirnbänder für Mitarbeiter kaufen wollte, aber auch viele von am Unternehmen gänzlich unbeteiligten Interessierten. Aurox erhielt von der Us-plattform lediglich eine automatisierte Nachricht, dass es „Zahlungsauffälligkeiten“geben würde, auf zwei ausführliche Erklärungen der Steirer reagierte Kickstarter gar nicht. Erst auf mehrmaliges Kontaktieren räumten die Us-amerikaner ein, dass es eine „Misskommunikation“gegeben hätte. Die Bestellungen wurden bis dato dennoch nicht rückgängig gemacht, die plötzlich reduzierte Finanzierungssumme führte wiederum zu einem „Vertrauensverlust“bei vielen Interessierten, erklärt Schöggler. Selbst das Gerücht, Aurox sei gar kein richtiges Unternehmen, machte auf der Plattform die Runde. Wie es nun weitergeht, lässt der Jungunternehmer offen. Er hofft auf