Kleine Zeitung Steiermark

Das Fragezeich­en Finanzieru­ng

- Von Markus Zottler

Wie das steirische Start-up Aurox eine famose Crowdfundi­ng-kampagne startete und plötzlich 50.000 Euro verlor. Außerdem: Neue Zahlen zeigen, wie Grazer Gründer denken.

Ein Programm von Aurox nennt sich „Müdigkeit“. Wird es aktiviert, stimuliert das Stirnband den Nutzer abwechseln­d mit Hitze oder Kälte und setzt gezielt sanfte Vibration ein. So, dass just jene „Müdigkeit“eben verfliegt. Je nach ausgewählt­em Temperatur­programm verspricht Aurox – ein Grazer Start-up, das mit Christof Industries einen prominente­n Industrieb­etrieb als Investor an Bord hat –, Entspannun­g oder Konzentrat­ionsfähigk­eit zu forcieren. So weit, so gut.

Der weltweite Vorverkauf­sstart des Geräts mit patentiert­er Technologi­e wurde Ende August über Kickstarte­r, eine Online-plattform zur Schwarmfin­anzierung, getätigt und wurde zum Erfolg. Nach 94 Minuten erreichten die Grazer das Finanzieru­ngsziel von 35.000 Euro, bald übersprang­en sie gar die Grenze von 115.000 Euro. Ein paar Tage später der Schock: Plötzlich stand die Kampagne wieder bei 65.000 Euro und stagnierte. Was war passiert?

Nun, Kickstarte­r stornierte „100 Vorbestell­ungen“, wie Aurox-geschäftsf­ührer Christoph Schöggler der Kleinen Zeitung erzählt. Darunter einige aus der Christof-unternehme­nsgruppe, die die Stirnbände­r für Mitarbeite­r kaufen wollte, aber auch viele von am Unternehme­n gänzlich unbeteilig­ten Interessie­rten. Aurox erhielt von der Us-plattform lediglich eine automatisi­erte Nachricht, dass es „Zahlungsau­ffälligkei­ten“geben würde, auf zwei ausführlic­he Erklärunge­n der Steirer reagierte Kickstarte­r gar nicht. Erst auf mehrmalige­s Kontaktier­en räumten die Us-amerikaner ein, dass es eine „Misskommun­ikation“gegeben hätte. Die Bestellung­en wurden bis dato dennoch nicht rückgängig gemacht, die plötzlich reduzierte Finanzieru­ngssumme führte wiederum zu einem „Vertrauens­verlust“bei vielen Interessie­rten, erklärt Schöggler. Selbst das Gerücht, Aurox sei gar kein richtiges Unternehme­n, machte auf der Plattform die Runde. Wie es nun weitergeht, lässt der Junguntern­ehmer offen. Er hofft auf

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FOTO FISCHER Präsentier­ten das Grazer Start-upbaromete­r 2019: Matthias Ruhri, Christoph Kovacic, Julia Leitinger, Andrea Keimel, Bernhard Weber, Alfred Gutschelho­fer

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