„Der Tod soll nicht um mich herum sein“
Iris Berben (69) verkörpert heute um 20.15 Uhr in der ARD Hanne, die die Nachricht erhält, dass sie womöglich todkrank ist, und sich voll ins Leben stürzt.
Im Tv-drama „Hanne“spielen Sie eine Frau, die möglicherweise bald sterben muss und sich daraufhin noch einmal voll ins Leben stürzt. Eine nachvollziehbare Reaktion?
IRIS BERBEN: Für mich persönlich ist das eine nachvollziehbare Reaktion, aber das kann man natürlich nicht verallgemeinern. Wir sind ja alle so unterschiedlich gestrickt in unseren Gefühlen und in dem Maß, in dem wir am Leben hängen. Ich würde mir wünschen, diese Souveränität zu haben, wie sie Hanne hat, wenn mir ein Arzt sagen würde, dass ich möglicherweise todkrank bin. Ich finde es bewundernswert, wie sie die Situation annimmt und sich in gewissem Sinne auch treiben lässt, ohne jetzt zu glauben, sie müsste noch möglichst viel regeln oder abarbeiten.
Würden machen?
Das ist natürlich eine hypothetische Frage. Ich bin ja in einem Alter, in dem man sich natürlich immer mal wieder über die Endlichkeit Gedanken macht, und ich könnte mir zumindest vorstellen, dass ich ähnlich mit der Situation umgehen würde wie Hanne – also schauen, was noch möglich ist. Das Spannende an unserem Film ist ja auch, dass Hanne noch gar nicht genau weiß, wie die Diagnose letztendlich ausfallen wird.
Sie
es
also
auch
so
Zur Endlichkeit: Verleiht erst der Tod dem Leben seinen Sinn, wie manche Philosophen sagen?
Nein, das würde ich nicht unterstreichen, dafür lebe ich viel zu gerne (lacht). Der Tod ärgert mich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich will ihn nicht haben, er soll nicht um mich herum sein – und ich habe ihn in den vergangenen Jahren oft um mich herum gehabt. Ich habe Freunde verloren, Kollegen sind gestorben.