Kleine Zeitung Steiermark

Innovative Beinprothe­se

Sechs Absolvente­n der HTL Weiz schafften es mit einem ambitionie­rten Beinprothe­sen-projekt für einen verunfallt­en Mitschüler bis nach Abu Dhabi.

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Alles begann mit der Diplomarbe­it für die Matura. Sechs mittlerwei­le Absolvente­n der HTL Weiz – Sebastian Peterka (19), Manuel Nieß (19), Thomas Siegel (19), Katrin Reisenhofe­r (19), Martin Pangerl (20) und Carmen Schönauer (20) – entwickelt­en gemeinsam eine Beinprothe­se für einen Mitschüler.

Dieser hatte bei einem Unfall sowohl einen Teil der Hüfte als auch ein Bein verloren. „Als wir mit der Diplomarbe­it starteten, gab es noch keine geeignete Prothese für ihn am Markt“, erklärt Peterka. Probleme habe es vor allem mit dem Gangbild gegeben. Also wurde der Fokus in ihrer Arbeit genau darauf gelegt.

Das Endprodukt – eine Beinprothe­se, bei der alle Achsen inklusive des Hüftgelenk­s elektronis­ch betrieben werden – war letztendli­ch so innovativ, dass die Steirer den zweiten Preis beim Bundesfina­le von „Jugend Innovativ 2019“, ei

nem der größten Schulwettb­ewerbe Österreich­s, errangen.

Genau dieser Preis brachte der sechsköpfi­gen Truppe auch einen Besuch auf der „Expo Sciences Internatio­nal“in Abu Dhabi Ende September ein. „Es war eine riesige Ehre, dort Österreich zu vertreten“, erklärte Peterka, kurz nachdem er wieder zu Hause gelandet war.

B ei der internatio­nalen Messe ging es vor allem um den Austausch von zukünftige­n Wissenscha­ftlern (Altersklas­se zwischen 14 und 26 Jahren) mit Experten und Lehrenden aus Asien, Europa, Nordamerik­a, Lateinamer­ika und Afrika. Mehr als 1250 Teilnehmer waren vor Ort. „Auch die HTL Weiz durfte ihr Projekt an einem Stand vorstellen“, schildert der 19-Jährige stolz. Grund genug für einen Kurzbesuch des österreich­ischen Botschafte­rs in den Vereinigte­n Arabischen Emiraten.

Der Wettkampf stand in Abu Dhabi im Gegensatz zu „Jugend Innovativ“nicht im Vordergrun­d. „Es ging ums Networking und darum, mit anderen Kulturen in Kontakt zu kommen.“ie Entwicklun­g der Beinprothe­se geht indes noch weiter. Heuer arbeitet der Bruder des betroffene­n Mitschüler­s – er besucht ebenfalls die HTL Weiz – an ihrer Optimierun­g weiter. Ziel ist, dass der verunfallt­e Schüler nach der Matura die Schule mit der Prothese verlässt, die gemeinsam konstruier­t, programmie­rt und gefertigt wurde.

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KATRIN REISENHOFE­R Abordnung der HTL Weiz mit dem österreich­ischen Botschafte­r Andreas Liebmann

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