Keine Scheu vor den drei Punkten
40.000 Steirer von Sehbehinderung betroffen. Blindenverband mit neuen Hilfestellungen.
Die hohe Zahl verblüfft: Mehr als 40.000 Steirer sind laut Blinden- und Sehbehindertenverband (BSV) von einer Sehbehinderung betroffen. Dass viele Betroffene sich – oft aus Scham – nicht mit entsprechenden Schleifen oder Ansteckern zu erkennen geben, möchte der steirische Bsvobmann Johann Kohlbacher ändern: „Nur wenn Betroffene ihre Scheu ablegen, kann im Alltag richtig auf sie Rücksicht genommen und ihnen geholfen werden“, plädiert der Voitsberger, der trotz fast völliger Erblindung mehrmals wöchentlich von Voitsberg nach Graz pendelt.
An die Hürden im Alltag soll der morgige internationale „Tag des weißen Stocks“die Allgemeinheit erinnern. Der Blindenverband lädt an diesem Tag in seine Zentrale in
Johann Kohlbacher rät Betroffenen, Hilfe anzunehmen
der Augasse zu einem gemeinsamen Spieleabend, zum Beispiel mit Darts mit Sprachausgabe und akustischen Zielsignalen (siehe Info unten). Mit künftig einem Spielabend pro Woche will man die Einstiegshürden für Betroffene, Hilfe anzunehmen, absenken.
Eine große Belastung für sehbehinderte Menschen sind laut Kohlbacher aber auch alltägliche Behördenwege – und das betrifft nicht nur das sprichwörtliche Kleingedruckte. „Wir wollen hier auch sozialrechtliche Hilfe anbieten.“Für die Südsteirer gibt es dafür am 17. Oktober in Kalsdorf eine Info-veranstaltung. Ziel des BSV ist es, nach mehreren regionalen Anlaufstellen in der Ober-, Ost- und Weststeiermark bald auch in der Südsteiermark eine solche zu schaffen. Ulrich Dunst