Kleine Zeitung Steiermark

Verhandlun­g um Brexit spitzt sich dramatisch zu

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Einen Tag vor dem – wieder einmal – entscheide­nden Eu-gipfel scheint eine Lösung im Brexit-chaos plötzlich greifbar nahe zu sein.

doch noch etwas verfrüht gekommen zu sein. Leo Varadkar, irischer Ministerpr­äsident, blieb vorsichtig: Es gebe „erste Anzeichen für Fortschrit­te“, doch der Spalt zwischen Großbritan­nien und der EU sei immer noch recht groß. Ziel der Verhandlun­gen ist es, bis heute einen Vertragsen­twurf zu erstellen, über den beim Gipfel am Donnerstag oder Freitag entschiede­n werden könnte. Barnier: „Es ist höchste Zeit, gute Absichten in einen Rechtstext zu gießen.“

Denkbar ist auch ein Sondergipf­el kommende Woche bzw. eine technische Verschiebu­ng des Austrittsd­atums 31. Oktober um einige Wochen oder gar bis Ende Jänner, falls die Zeit dafür genutzt werden kann, den „neuen Deal“in trockene Tücher zu bringen. Immer noch geht es um die zentrale Frage, wie man die Grenze zwischen dem zu Großbritan­nien gehörenden Nordirland und Irland offen halten kann, ohne dass dadurch an dieser neuen Eu-außengrenz­e ein gigantisch­es „Einfallsto­r“für unkontroll­ierte und unverzollt­e Waren offen bleibt. Die Briten schlagen eine spezielle Zollpartne­rschaft vor, die Nordirland besondere Rechte zugestehen würde, Großbritan­nien selbst würde demnach die Kontrollen für die EU zwischen der britischen Insel und Nordirland übernehmen – ein riskantes und in der Praxis nur schwer darstellba­res Unterfange­n.

Die nordirisch­e Partei DUP pocht auf einen Verbleib Nordirland­s in der Zollunion mit Großbritan­nien, Schottland hingegen ist nun mehr denn je entschloss­en, kommendes Jahr ein weiteres Referendum über die Unabhängig­keit abzuhalten.

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