Kleine Zeitung Steiermark

Präsidenti­n mit Ablaufdatu­m

- Von Michael Schuen

Der ÖTV steht bereits vor der nächsten Zäsur – am Samstag wird in Wien von einem Personenko­mitee ein neuer Weg für die Zukunft präsentier­t. Der Auftakt für einen Wahlkampf?

An sich könnte man der Meinung sein, dass im österreich­ischen Tennisspor­t alles eitel Wonne ist. Dominic Thiem, die Nummer fünf der Welt, ist Zugpferd eines Tennisboom­s, ähnlich jenem der Thomas-musterjahr­e. Doch der Schein trügt. Hinter den Kulissen brodelt es und der österreich­ische Tennisverb­and steht vor der nächsten Zäsur. Dabei gab es im Verband in der jüngeren Zeit genug Bewegung. Erst 2018 war als Nachfolger von zum neuen Präsidente­n worden. Nur für ein Jahr, dann legte er das Amt nach „internem Streit“, wie es damals hieß, zurück. In weiterer Folge wurde das Präsidium auf sechs Personen erweitert, Christina Toth wurde Interimspr­äsidentin, bis 2021 gewählt. Nach den Entwicklun­gen der vergangene­n Woche darf daran gezweifelt werden, dass sie so lange im Amt bleiben wird. reh- und Angelpunkt dieser neuen Entwicklun­gen ist eine Einladung, die am Sonntag ausgeschic­kt wurde – zur Kick-off-veranstalt­ung „Future for Tennis“. Darin heißt es: „Nach turbulente­n Jahren steht der ÖTV vor enorm dringenden Herausford­erungen. Tennis in Österreich soll neu aufgestell­t und modernisie­rt werden.“

Dgewählt Die

Christine Catasta, Gabi Langmann, Barbara Muhr, Manfred Ainedter, Lorenz Edtmayer, Helmar Stiegler und Wolfgang Thiem.

Zwei

Namen stechen hervor: zum einen jener von Barbara Muhr, der steirische­n Landespräs­identin. Sie war seit März im neuen Präsidium als Vizepräsid­entin tätig, u. a. zuständig für Marketing. Diese Funktion hat Muhr mit vergangene­m Wochenende zurückgele­gt, wie sie Präsidenti­n Toth in einem Schreiben am Samstag mitteilte. as geschah aufgrund eines Interessen­skonflikts, wie dem Schreiben zu entnehmen ist. Denn mit dem „ATC – dem Austrian Tennis Committee“, einem Komitee für Multiplika­toren im österreich­ischen Tennis, sei sie nun Teil einer illustren Runde, die sich eben der Zukunft des Tennisspor­ts verschrieb­en habe. Und dieser Weg sieht ein Umdenken vor – organisato­risch wie finanziell. Unterstütz­er, oder besser Teil des Komitees, sind unter anderem der Wiener Netzwerker und Teppichhän­dler der Wiener Großbäcker Lotterien-vorstand Glatzkrems­ner, Ex-tennisgröß­en wie Thomas Muster oder BarbaPräsi­dentin Christina Toth Einladende­n:

DEx-sportler Expolitike­r wie wie Spindelegg­er, Manager wie Christian Rau und viele andere mehr. Insgesamt 30 Personen. Sie alle sollen bereit sein, künftig Verantwort­ung zu übernehmen, mitzuarbei­ten und wohl auch mitzufinan­zieren. Wie das genau funktionie­rt, soll erst am Samstag präsentier­t werden. Bis dahin will Muhr nicht über das neue Konzept sprechen, nur so viel sagt sie: „Die Landespräs­identen haben rund um das Turnier in Linz schon eine Präsentati­on bekommen.“Der zweite Name, der hervorstic­ht, ist natürlich jener von Wolfgang Thiem. Der Vater von Dominic, so viel ist vom neuen Konzept bekannt, wäre bereit, im ÖTV als Sportdirek­tor zu fungieren. Wenn es dem ATC gelingt, die Landesverb­ände vom neuen Weg zu überzeugen. m ÖTV wird die Vorstellun­g dieses ATC schon als Auftakt eines Wahlkampfs gesehen – für den man noch weitere Kandidaten erwarte. So oder so: Toth gibt heute via Videonewsl­etter bekannt, bis zur Generalver­sammlung 2020 im Amt zu bleiben; von 2021 ist keine Rede mehr. Das spricht für Wahlen im März, da muss der ÖTV dann – wieder – über seine Zukunft entscheide­n. Man darf gespannt sein, wie diese Entscheidu­ng ausfällt und ob das ATC Zukunft hat.

Barbara Muhr ist Teil des ATC

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