Präsidentin mit Ablaufdatum
Der ÖTV steht bereits vor der nächsten Zäsur – am Samstag wird in Wien von einem Personenkomitee ein neuer Weg für die Zukunft präsentiert. Der Auftakt für einen Wahlkampf?
An sich könnte man der Meinung sein, dass im österreichischen Tennissport alles eitel Wonne ist. Dominic Thiem, die Nummer fünf der Welt, ist Zugpferd eines Tennisbooms, ähnlich jenem der Thomas-musterjahre. Doch der Schein trügt. Hinter den Kulissen brodelt es und der österreichische Tennisverband steht vor der nächsten Zäsur. Dabei gab es im Verband in der jüngeren Zeit genug Bewegung. Erst 2018 war als Nachfolger von zum neuen Präsidenten worden. Nur für ein Jahr, dann legte er das Amt nach „internem Streit“, wie es damals hieß, zurück. In weiterer Folge wurde das Präsidium auf sechs Personen erweitert, Christina Toth wurde Interimspräsidentin, bis 2021 gewählt. Nach den Entwicklungen der vergangenen Woche darf daran gezweifelt werden, dass sie so lange im Amt bleiben wird. reh- und Angelpunkt dieser neuen Entwicklungen ist eine Einladung, die am Sonntag ausgeschickt wurde – zur Kick-off-veranstaltung „Future for Tennis“. Darin heißt es: „Nach turbulenten Jahren steht der ÖTV vor enorm dringenden Herausforderungen. Tennis in Österreich soll neu aufgestellt und modernisiert werden.“
Dgewählt Die
Christine Catasta, Gabi Langmann, Barbara Muhr, Manfred Ainedter, Lorenz Edtmayer, Helmar Stiegler und Wolfgang Thiem.
Zwei
Namen stechen hervor: zum einen jener von Barbara Muhr, der steirischen Landespräsidentin. Sie war seit März im neuen Präsidium als Vizepräsidentin tätig, u. a. zuständig für Marketing. Diese Funktion hat Muhr mit vergangenem Wochenende zurückgelegt, wie sie Präsidentin Toth in einem Schreiben am Samstag mitteilte. as geschah aufgrund eines Interessenskonflikts, wie dem Schreiben zu entnehmen ist. Denn mit dem „ATC – dem Austrian Tennis Committee“, einem Komitee für Multiplikatoren im österreichischen Tennis, sei sie nun Teil einer illustren Runde, die sich eben der Zukunft des Tennissports verschrieben habe. Und dieser Weg sieht ein Umdenken vor – organisatorisch wie finanziell. Unterstützer, oder besser Teil des Komitees, sind unter anderem der Wiener Netzwerker und Teppichhändler der Wiener Großbäcker Lotterien-vorstand Glatzkremsner, Ex-tennisgrößen wie Thomas Muster oder BarbaPräsidentin Christina Toth Einladenden:
DEx-sportler Expolitiker wie wie Spindelegger, Manager wie Christian Rau und viele andere mehr. Insgesamt 30 Personen. Sie alle sollen bereit sein, künftig Verantwortung zu übernehmen, mitzuarbeiten und wohl auch mitzufinanzieren. Wie das genau funktioniert, soll erst am Samstag präsentiert werden. Bis dahin will Muhr nicht über das neue Konzept sprechen, nur so viel sagt sie: „Die Landespräsidenten haben rund um das Turnier in Linz schon eine Präsentation bekommen.“Der zweite Name, der hervorsticht, ist natürlich jener von Wolfgang Thiem. Der Vater von Dominic, so viel ist vom neuen Konzept bekannt, wäre bereit, im ÖTV als Sportdirektor zu fungieren. Wenn es dem ATC gelingt, die Landesverbände vom neuen Weg zu überzeugen. m ÖTV wird die Vorstellung dieses ATC schon als Auftakt eines Wahlkampfs gesehen – für den man noch weitere Kandidaten erwarte. So oder so: Toth gibt heute via Videonewsletter bekannt, bis zur Generalversammlung 2020 im Amt zu bleiben; von 2021 ist keine Rede mehr. Das spricht für Wahlen im März, da muss der ÖTV dann – wieder – über seine Zukunft entscheiden. Man darf gespannt sein, wie diese Entscheidung ausfällt und ob das ATC Zukunft hat.
Barbara Muhr ist Teil des ATC
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