„Anzeigenflut ist nicht mehr zu bewältigen“
Verkehrsdelikten, die den mit Abstand größten Anteil aller Anzeigen ausmachen. Die Steigerung sei „Ausdruck fortgeschrittener Technologie, etwa in der Lasertechnik“, heißt es.
Ein Beispiel belegt das anschaulich. In Dürnstein an der Grenze zu Kärnten steht ein Lasergerät, das in beide Richtungen misst. Nach Inbetriebnahme gab es bis zu 8000 Anzeigen wegen Geschwindigkeitsübertretungen pro Woche. Ein bis heute unbekannter Lenker hat sich so sehr über das Gerät geärgert, dass er es mit mehreren Pistolenschüssen zerstörte.
Die Anzeigen im Bezirk Murau sind nicht zuletzt wegen dieses Lasergerätes im Vergleich zu 2016 um 111 Prozent gestiegen. An diesem Beispiel wird das Ungleichgewicht beim Personal deutlich: Für mehr als 20.000 Anzeigen von Jänner bis April hat die BH nicht einmal drei Mitarbeiter zur Verfügung, während die BH Bruck-mürzzuschlag für gleich viele Anzeigen fast 13 Mitarbeiter hat.
Die Hälfte aller landesweiten Anzeigen haben die BHS Hartberg-fürstenfeld und Grazvon
Umgebung zu bearbeiten – vor allem wegen der Frontlasergeräte auf der A 2. Das freut die Asfinag, die rund 30 Prozent aller in der Steiermark eingenommenen Strafen kassiert. Hier schlägt der Bericht vor, den steigenden Personalbedarf von der Asfinag mitfinanzieren zu lassen. Auch Springer, die je nach Bedarf eingesetzt werden können, seien denkbar.
320.000 Anzeigen in vier Monaten: Die Zahl der Verkehrsdelikte explodiert wegen besserer Überwachung, Behörden ersticken in Arbeit.
Der Arbeitsdruck könne durch Überstunden nicht bewältigt werden. Es bestehe die Gefahr, dass Mitarbeiter „kreativ“und „eventuell nicht gesetzeskonform“arbeiten, Anzeigen liegen bleiben und verjähren. Auch strafrechtliche Konsequenzen wie Amtsmissbrauch können eine Folge sein. Personallandesrat Christopher Drexler verweist darauf, dass es noch Treffen mit Bh-vertretern gebe, dann ein Endbericht folge. Eine geordnete Abwicklung gehöre sichergestellt, die Finanzierung für Personalmehrbedarf solle aus Strafeinnahmen kommen.