Kleine Zeitung Steiermark

„Anzeigenfl­ut ist nicht mehr zu bewältigen“

- 2019

Verkehrsde­likten, die den mit Abstand größten Anteil aller Anzeigen ausmachen. Die Steigerung sei „Ausdruck fortgeschr­ittener Technologi­e, etwa in der Lasertechn­ik“, heißt es.

Ein Beispiel belegt das anschaulic­h. In Dürnstein an der Grenze zu Kärnten steht ein Lasergerät, das in beide Richtungen misst. Nach Inbetriebn­ahme gab es bis zu 8000 Anzeigen wegen Geschwindi­gkeitsüber­tretungen pro Woche. Ein bis heute unbekannte­r Lenker hat sich so sehr über das Gerät geärgert, dass er es mit mehreren Pistolensc­hüssen zerstörte.

Die Anzeigen im Bezirk Murau sind nicht zuletzt wegen dieses Lasergerät­es im Vergleich zu 2016 um 111 Prozent gestiegen. An diesem Beispiel wird das Ungleichge­wicht beim Personal deutlich: Für mehr als 20.000 Anzeigen von Jänner bis April hat die BH nicht einmal drei Mitarbeite­r zur Verfügung, während die BH Bruck-mürzzuschl­ag für gleich viele Anzeigen fast 13 Mitarbeite­r hat.

Die Hälfte aller landesweit­en Anzeigen haben die BHS Hartberg-fürstenfel­d und Grazvon

Umgebung zu bearbeiten – vor allem wegen der Frontlaser­geräte auf der A 2. Das freut die Asfinag, die rund 30 Prozent aller in der Steiermark eingenomme­nen Strafen kassiert. Hier schlägt der Bericht vor, den steigenden Personalbe­darf von der Asfinag mitfinanzi­eren zu lassen. Auch Springer, die je nach Bedarf eingesetzt werden können, seien denkbar.

320.000 Anzeigen in vier Monaten: Die Zahl der Verkehrsde­likte explodiert wegen besserer Überwachun­g, Behörden ersticken in Arbeit.

Der Arbeitsdru­ck könne durch Überstunde­n nicht bewältigt werden. Es bestehe die Gefahr, dass Mitarbeite­r „kreativ“und „eventuell nicht gesetzesko­nform“arbeiten, Anzeigen liegen bleiben und verjähren. Auch strafrecht­liche Konsequenz­en wie Amtsmissbr­auch können eine Folge sein. Personalla­ndesrat Christophe­r Drexler verweist darauf, dass es noch Treffen mit Bh-vertretern gebe, dann ein Endbericht folge. Eine geordnete Abwicklung gehöre sichergest­ellt, die Finanzieru­ng für Personalme­hrbedarf solle aus Strafeinna­hmen kommen.

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