Sollen wir Plastik verbieten?
„Um Plastik einzusparen, braucht es Anreize“, sind sich Experten sicher. Sie erklären, warum das leicht gesagt ist, aber in der Praxis nur schwer umzusetzen ist.
Ob sich das Plastikproblem mit gut gemeinten Weckrufen alleine lösen lässt? Fraglich. Handlungsbedarf gäbe es laut Elisa Gramlich, Plastikexpertin des WWF Österreich, vor allem seitens der Unternehmen. „Ziel muss eine Vermeidung jeglicher unnötiger Verpackungen sein – nicht nur aus Kunststoff.“Laut ihr sei die Politik gefragt, einen allgemeingültigen gesetzlichen Rahmen zu setzen. Diesen Bogen würde Richard Sturn, Leiter des Instituts für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft der Uni Graz, noch breiter spannen: „Grundsätzlich glaube ich, dass es Anreize braucht“, sagt der Volkswirt. Geht es um Plastikexzesse, sei er im Zweifelsfall für Verbote. Von einer Verpackungssteuer rät er allerdings ab. Eine Steuer, die nur an ein einzelnes Problem adressiert sei, könne das Problem nicht beheben. Sturn plädiert stattdessen für eine ganzheitliche Ökologisierung des Steuersystems. Die Bemessungsgrundlage? Der Ressourcenverbrauch.
So ließe sich auch vermeiden, dass Unternehmen auf neue Technologien umsteigen, die auf anderen Ebenen Schwierigkeiten machen. Außerdem bestünde bei Verpackungssteuern die Gefahr unerwünschter Substitutionseffekte: Akteure ändern zwar ihr Verhalten, um der Steuer zu entgehen, werden aber nicht zwangsweise umweltfreundlicher. Es handle sich um ein Steuersystem, das dazu neigen würde, Schlupflöcher entstehen zu lassen. Die Akteure hätten immer noch zu viel Handlungsspielraum, um sich durch unerwünschte Ausweichreaktionen der Steuer zu entziehen.
„Gebote und Verbote können das Verhalten der Menschen auf direktem Wege steuern. Die Schwäche dieser Instrumente liegt aber in deren Vollzug“, erklärt der Jurist Gerhard Schnedl vom Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft der Universität Graz. Sprich: „Es stellt sich die Frage, ob und wie diese Verbote in der Praxis kontrolliert und sanktioniert werden.“Dabei müsse man nur an den Ig-l-„lufthunderter“denken. Denn: „Weiß man, dass etwas nie kontrolliert wird, ist die Bereitschaft, Ge- und Verbote einzuhalten, erfahrungsgemäß auch geringer“, so der Experte.
Katrin Fischer
honey. for you
Geschmackvoller BIO Honig, Herzglas mit Holzlöffel, auch toll als Geschenk, Inhalt: 130 g.
Klare Kernölspirituose KERNKRAFT
Feines, nussiges Aroma, Inhalt: 200 ml.