Das verlorene Publikum
Tagesreichweiten von 1,8 Millionen Sehern für ORF 1, knapp über drei Millionen für ORF 2 als Durchschnittswerte für den vergangenen Monat klingen beachtlich, aber natürlich befindet sich unser öffentlichrechtliches Fernsehen im ständigen Wettbewerb, der sich an den Marktanteilen (MA) ablesen lässt: So brachte es ORF 1 im Oktober auf 7,6 Prozent MA bei allen Tvkonsumenten ab zwölf Jahren, ORF 2 auf 19,9 % MA.
Daher hat ORF 1 auch Beinamen wie „Großbaustelle“oder „Patient“, der wiederbelebt werden muss. Die Diagnose, die schon vorgestern erstellt wurde: mehr Eigenproduktionen für eine stärkere Identität, weniger Uskaufware. Mögen etwa die „Vorstadtweiber“etwas Publikum mit der vierten Saison verloren haben, 17 Prozent MA wie diese Woche schaffen sie immer noch – mehr als das Doppelte wie eine Us-serie. Und in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen kommt die aktuelle Staffel auf rund 25 Prozent. ennoch braucht ORF 1 frisches Blut, mehr Mut und Emotion, Innovationen. Der Ballroom, wo sich 2020 weder Jury noch Moderation ändern werden, darf kein Rettungsanker sein. Fragt man nach den Bauchfleckgründen etwa für die neue Sendung „Feuer und Flamme“, hört man als Antwort: „Das Publikum hat sich offenbar etwas anderes erwartet!“– Damit macht man es sich zu einfach.
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2 Die „Bergretter“sind zurück mit neuen Folgen und damit bereits in der elften Staffel angekommen. Die hauptsächlich in der Ramsau in der Steiermark gedrehte Actionserie verlassen hat Markus Brandl. Neu ist der Schladminger Ferdinand Seebacher.
ZDF, 20.15 Uhr