Nach mehr Wertschätzung
Startelf. Nach Analyse aller acht Partien darf der Wiener durchaus als der Akteur mit den überzeugendsten Vorstellungen bezeichnet werden. wenngleich dies in Bezug auf den Öfb-konkurrenzkampf auf der Innenverteidiger-position keine Dauerlösung darstellt.
Eine noch schwierigere Zeit erlebt Michael Gregoritsch in Augsburg. Der Grazer bestritt nur fünf Pflichtspiele in der Startelf. „Ich bin nach meinem guten Spiel gegen Slowenien im Oktober nach Augsburg zurückgekommen und habe in vier Partien fünf Minuten gespielt. Das ist nicht zufriedenstellend“, sagt der Stürmer, der seine Zukunft nicht beim Tabellen-15. der deutschen Bundesliga sieht. „Hauptsache, weg! Natürlich bringe ich das eine Monat noch vernünftig zu Ende und will mich auch für einen neuen Klub empfehlen. Aber im Winter ist Schluss!“
Dabei wäre es beinahe im Sommer zu einem Transfer gekommen. Werder Bremen wollte Gregoritsch unbedingt und Gregoritsch wollte unbedingt zu Werder. Augsburg forderte jedoch eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich, womit der Wechsel platzte. „Mir wurde gesagt, dass ich eine tragende Rolle spiele. Nach drei nicht so guten Spielen zu Beginn habe ich in der Bundesliga nur noch eine Chance erhalten. Da haben wir 1:5 gegen Frankfurt verloren“, erklärt der 25Jährige, der ein großes Ziel hat. „Natürlich ist die EM, für die wir uns hoffentlich schon am Samstag qualifizieren, der Hauptgrund. Ich muss regelmäßig spielen, um mich zu empfehlen.“Mögliche Interessenten soll es geben, wie Gregoritsch betont: „Ich will, dass Trainer, Sportdirektor und der ganze Verein hinter mir stehen. Und als Ablöse kann man jetzt nicht wieder eine achtstellige Euro-summe verlangen. Ich habe ein halbes Jahr nur wenig gespielt.“
(„Man fragt sich schon, ob es gescheit ist, sich vernünftig zu verhalten und ein lieber Kerl zu sein, oder es nicht besser wäre, sich schlecht zu verhalten, um den Verein verlassen zu können“) will sich Gregoritsch nicht hängen lassen. Die Familie, die Freundin und Freunde sorgen für Rückhalt. „Das ist die größte Dätschen bisher in meinem Leben. Ich weiß, dass ich nicht alles verlernt habe. Aber ich darf es nicht zeigen.“
Im Nationalteam ticken die Uhren (noch) anders.
Michael Gregoritsch hat das Kapitel Augsburg abgeschlossen