„Man ist wie eine Seelsorgerin“
Zweiter Einsatz für Aglaia Szyszkowitz als Gerichtsvollzieherin mit Herz. Was die Grazer Schauspielerin an der Figur gereizt hat.
Der Beruf eines Gerichtsvollziehers kam zwar schon in Reality-dokusoaps auf den Bildschirm, aber in einer deutschen Unterhaltungsserie ist er neu. „Ärzte, Kommissare und Polizisten gibt es dafür im fiktionalen Fernsehen wie Sand am Meer“, lacht Aglaia Szyszkowitz, die an der Rolle eben der „sehr besondere Beruf “gereizt hat: „Du wirst mit Schicksalen konfrontiert und kannst den betroffenen Menschen mit Einfühlungsvermögen auch viel helfen. Man ist zwischendurch wie eine Seelsorgerin. Natürlich musst du auch hart sein können, wenn dir jemand auf der Nase herumtanzt“, erklärt die Grazerin. Gebe es doch jene, die nicht zahlen können, und
Karten:
jene, die nicht zahlen wollen – und eben oft mit dem eigenen Leben überfordert seien.
Nach dem ersten erfolgreichen ARD-FILM wird heute der Fall „Eine gute Mutter“gezeigt. Gerade hat die 51-Jährige den dritten Teil der Reihe abgedreht. „Für die Vorbereitung habe ich mich auch mit einer echten Gerichtsvollzieherin getroffen“, erzählt sie. Und gesteht: „Billy ist etwas geduldiger und harmoniebedürftiger, als ich es persönlich bin.“Vor der Kamera stand sie heuer auch für neue Landabenteuer der Ard-reihe „Zimmer mit Stall“und eine Episode der Krimireihe „Die Toten vom Bodensee“– als „verdächtige Fischerin“, wie sie verrät. Zudem für „Der letzte Kirtag“von Regisseur Julian Pölsler (2020 auf Servus TV zu sehen). „Es war ein arbeitsintensives Jahr“, sagt Szyszkowitz.
Im Jänner 2020 startet in München der Dreh für eine sechsteilige Serie des Grazers Jakob M. Erwa, die für den Streamingdienst Joyn entsteht: In „Katakomben“verkörpert sie eine kalte, korrupte Politikerin. Ein schöner Genre-mix also für die Steirerin.
Christian Ude