Kleine Zeitung Steiermark

Gekämpft wird bis zuletzt

- Von Ernst Sittinger

Mit einer 40-Punkte-tagesordnu­ng wird die 60. und letzte Landtagssi­tzung dieser Periode am kommenden Dienstag noch einmal zu einer ordentlich­en Redeschlac­ht. In Wahrheit werden alle Fraktionen stark aufs Publikum schielen. Denn in Gedanken sind die Mandatare vor allem mit dem Wahlkampff­inale beschäftig­t. Denn im Wahlprogra­mm wird er mit „ie“geschriebe­n wie der Sänger Justin Bieber.

Z ufrieden mit dem Wahlkampf ist auch Spö-geschäftsf­ührer Günter Pirker. Unmittelba­r nach der schlecht verlaufene­n Nationalra­tswahl habe es zwar eine „Delle in der Motivation“gegeben, aber dies habe sich „völlig gelegt und ins Gegenteil verkehrt“. So habe er zu Beginn gezweifelt, ob man wirklich 100.000 Hausbesuch­e zustandebr­ingen wird – nun dürfte die Zahl sogar übertroffe­n werden. Pirker: „Das ist eh unsere einzige Chance, denn wir dürfen ja nicht viel Geld ausgeben.“Auch er hat eine Spitze für die ÖVP übrig: „Wir hatten ja nicht nur einen dreiwöchig­en Wahlkampf zu bestreiten, sondern einen achtwöchig­en.“Auch die SPÖ lässt übrigens die Schlusskun­dgebung (Pirker: „Davon halte ich gar nichts“) ausfallen. Stattdesse­n werden die Wahlhelfer am Donnerstag in einer „Aktion Endspurt“auf eine letzte Anstrengun­g eingeschwo­ren.

Wir hatten ja nicht nur einen dreiwöchig­en Wahlkampf zu bestreiten wie die ÖVP, sondern einen achtwöchig­en. Günter Pirker (SPÖ) Freitag Bundespart­eichef Norbert Hofer an.

Bei den Grünen sagt Landesgesc­häftsführe­r Wolfgang Raback, der Wahlkampf sei „super gelaufen“. Die türkis-grünen Sondierung­en im Bund hätten „eindeutig Rückenwind“erzeugt. Es gebe viel Zuspruch und zahlreiche Neumitglie­der. Und die Werbegesch­enke (Zotter-schokolade und Bio-honig) gingen so gut weg, dass man nachproduz­ieren musste. In Summe werden bis zum Wahltag 90.000 Geschenke verteilt.

Im Finish planen die Grünen noch eine „Aktion mit einem größeren Transparen­t“in Graz. Außerdem wird verstärkt auf das Internet-gewinnspie­l der Partei hingewiese­n: An ausgeloste Gewinner werden in Summe 30.000 Euro verteilt – für Öffi-jahreskart­en, Bio-gemüsekist­erln und klimaschut­zwirksame bauliche Verbesseru­ngen. Diese Geldpreise werden vom grünen Wahlkampfb­udget abgezweigt. Ob das nicht Stimmenkau­f sei? Nein, sagt Raback: „Das bekommen 30 Gewinner

aus 950.000 Wahlberech­tigten.“Außerdem habe man die Ziehung bewusst erst für 26. November angesetzt – also zwei Tage nach der Wahl. Die Grünen müssen für diese Aktion übrigens fünf Prozent Gewinnsteu­er ans Finanzamt abliefern. Dafür bekommen die Gewinner ihr Geld steuerfrei.

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FUCHS (2) Kostenbrem­se: Klein- statt Großplakat­e waren diesmal das Mittel der Wahl
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