Bildungsdirektion lehnt Lehrer-app als unseriös ab
Bundesweit schlägt die Lehrerbewertungsapp „Lernsieg“hohe Wellen. Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner nennt sie „unseriös“.
Grundsätzlich gibt es gegen die Evaluierung des steirischen Lehrpersonals nichts einzuwenden“, schickt Elisabeth Meixner voraus. Doch die App „Lernsieg“, die von einem 17-Jährigen kreiert wurde und am Freitag an den Start ging, ist aus Sicht der Bildungsdirektion „keine valide Form der Qualitätsmessung“. „Hier besteht die akute Gefahr einer unsachlichen, subjektiven Bewertung, die keinen empirischen Maßstäben unterliegt.“
Wie berichtet, können Schüler aus Österreich und auch Deutschland ab sofort ihre Lehrer und ihre Schule per App bewerten. Ziel sei es nicht, Pädagogen – wie von diesen befürchtet – an den Pranger zu stellen, betonte Erfinder Benjamin Hadrigan am Freitag in Wien, „mir geht es darum, Schülern eine Stimme zu geben“.
Nicht nur die Lehrergewerkschaft hat ihre Zweifel – und ja schon vor Tagen eine Klage an
Die App ist eine Bewertung der Lehrkräfte, welche völlig vom schulischen Qualitätssicherungsprozess entkoppelt und daher unseriös ist. Elisabeth Meixner
gekündigt. Auch die steirische Bildungsdirektorin hat ihre Bedenken: „Die Wahrscheinlichkeit einer missbräuchlichen Nutzung dieser App aus einer negativen Emotion heraus, etwa weil man eine schlechte Note erhalten hat, von der Lehrperson gerügt wurde oder mit dem
Pensum an Hausaufgaben unzufrieden ist“, sei schlichtweg zu hoch.
Es gehe schließlich auch anders: Meixner verweist darauf, dass „wir in der Steiermark über gut erprobte, objektive Methoden der pädagogischen Qualitätssicherung“verfügen. Schulische Qualitätssicherung sei ein fortwährender Prozess und könne „nicht punktuell mit einer eindimensionalen Bewertung in einer Handyapp stattfinden“.
„Menschen, Unterricht und Schule entwickeln und verändern sich laufend mit den komplexer werdenden Anforderungen der Gesellschaft“, sagt sie. Evaluierung sei ein Kernaspekt der schulischen Qualitätssicherung. „Die betroffene App hingegen ist eine Bewertung der Lehrkräfte, welche völlig vom schulischen Qualitätssicherungsprozess entkoppelt und daher unseriös ist.“